Düsseldorf. Rund 25 Jahre nach der Stilllegung des Atomreaktors in Hamm-Uentrop sind vermehrt Fälle von Schilddrüsenkrebs bei Frauen festgestellt worden. Es gebe aber keine Hinweise auf den Atomreaktor als Verursacher. Typische Strahlenkrebsarten und die Schilddrüsenkrebs-Rate bei Männern seien unauffällig.

Der 1989 stillgelegte Atomreaktor THTR in Hamm hat keine Zunahme von Krebserkrankungen der Bevölkerung in umliegenden Gemeinden bewirkt. NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) gab Entwarnung und präsentierte in Düsseldorf eine Auswertung des Krebsregisters NRW, wonach Ängste der Bevölkerung vor einer Gesundheitsgefährdung durch Strahlenbelastung nach Störfällen offenbar unbegründet waren.

Danach sind bei Untersuchungen in den Gemeinden Hamm, Ahlen, Beckum, Lippetal und Welver keine auffälligen Häufungen von Leukämien festgestellt worden. Auch für die in den Jahren 2008 bis 2010 festgestellte erhöhte Rate von Schilddrüsenkrebs bei Frauen gilt eine

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Strahlenbelastung als Ursache als „wenig wahrscheinlich“, weil Schilddrüsenkrebs bei Frauen in den letzten Jahren in ganz Deutschland sowie in anderen europäischen Ländern erheblich zugenommen hat. Da nach Studien des Robert-Koch-Instituts keine höheren Erkrankungsraten bei Männern im Umfeld des THTR festgestellt wurden, sehen die Fachleute des Krebsregisters keine Zusammenhänge zwischen Erkrankungen und dem THTR.

In der Untersuchungsregion im Umfeld des THTR waren statt der erwarteten 14 bis 15 Neuerkrankungen von Schilddrüsenkrebs pro Jahr fünf bis sechs Fälle mehr entdeckt worden. Der Leiter des Krebsregister, Oliver Heidinger, führt die höheren Fallzahlen allerdings vor allem darauf zurück, dass mehr Personen untersucht wurden. Seit 2005 gilt in NRW eine Meldepflicht für Krebserkrankungen.