Berlin. Im festgefahrenen Tarifstreit im Einzelhandel warnt der Handelsverband für Folgen für die Beschäftigten. Wenn die Gewerkschaft Verdi im Weihnachtsgeschäft tatsächlich zu Streiks aufrufe, spiele sie mit deren Schicksal, so Handelsverbands-Präsident Josef Sanktjohanser in einem Interview.
Im Tarifstreit im Einzelhandel hat der Handelsverband Deutschland (HDE) vor Streiks im Weihnachtsgeschäft gewarnt. Bei den Verhandlungen zwischen den Arbeitgebern und der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sei weiter kein Ende in Sicht, sagte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser der Zeitung "Die Welt".
"Dafür sind beide Seiten zu weit auseinander", fügte er hinzu. Sanktjohanser warnte vor einem Arbeitskampf in der Adventszeit. "Wer die Unternehmen in dieser wichtigen Zeit belastet, spielt auch mit dem Schicksal der Beschäftigten", sagte er.
Verhandlungen im Tarifstreit sind festgefahren
Sanktjohanser sprach im Vorfeld des Deutschen Handelskongresses in Berlin von einer "festgefahrenen Situation". Probleme gibt es dem Bericht zufolge schon beim Gegenstand der Verhandlungen: Verdi wolle nur über Geld sprechen, die Arbeitgeberseite aber auch über eine Modernisierung des Manteltarifvertrags.
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"Ein großer Block Reformverweigerer sperrt sich gegen eine zeitnahe Modernisierung", wurde der HDE-Chef zitiert. Für 2013 rechnet der HDE mit einem guten Weihnachtsgeschäft. "Der ganz große Schub dürfte allerdings ausbleiben", sagte Sanktjohanser.
Dafür seien die "Störfeuer" einfach zu groß, fügte er unter Verweis auf Angst vor Steuererhöhungen und steigende Energiepreise hinzu. "Sie senken die Kaufkraft der Verbraucher in einer für die Binnenkonjunktur sehr gefährlichen Art und Weise." (afp)