Koblenz/München. . Erstmals in der Firmengeschichte des Online-Versandriesen Amazon zahlt das Unternehmen Weihnachtsgeld an Mitarbeiter. Aber längst nicht alle kommen in den Genuss der Sonderleistung. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi kritisiert: “Gerecht geht anders“.
Die Gewerkschaft Verdi hat die Praxis des Versandhändlers Amazon beim Weihnachtsgeld kritisiert. Das Unternehmen zahle zwar erstmals in der Firmengeschichte ein Weihnachtsgeld in Höhe von 400 und 600 Euro brutto, allerdings nur an Versandmitarbeiter und Gruppenleiter, teilte Verdi am Mittwoch in Mainz mit. "Gerecht geht anders", sagte Verdi-Vertreterin Angela Bankert. Mit einem Tarifvertrag würde jeder Weihnachtsgeld entsprechend seines Entgelts bekommen. Grundsätzlich zeigten damit aber die jüngsten Streiks der Beschäftigten in Bad Hersfeld und Leipzig erste Wirkung.
Bei einer bundesweiten Aktionswoche informiert die Gewerkschaft derzeit Mitarbeiter an Amazon-Standorten darüber. Am Mittwoch wurden Flugblätter in Koblenz verteilt. Amazon bestätigte die Zahlen zum Weihnachtsgeld für die gewerblichen Mitarbeiter. Für kaufmännische Mitarbeiter gebe es eine separate Vergütungsstruktur, teilte das Unternehmen auf dpa-Anfrage in München mit.
Insgesamt beschäftigt der Versandriese in Deutschland nach eigenen Angaben mehr als 9000 fest angestellte Mitarbeiter an neun Standorten. In den kommenden drei Jahren sollten 1000 zusätzliche unbefristete Stellen in einem neuen Logistikzentrum im brandenburgischen Brieselang bei Berlin geschaffen werden. (dpa)