Berlin. Der Paketdienst GLS will seinen Lieferservice einschränken. Die Zustellversuche an der Haustür werden deutlich reduziert. Kunden sollen stattdessen ihre Onlinebestellungen künftig öfter in den Shops abholen.
Paketkunden sollen ihre Sendungen nach Vorstellung der Paketdienste häufiger in den Läden der Unternehmen abholen. "Wir brauchen einen Bewusstseinswandel. Onlinebesteller müssen sich ihre Sendungen selbst abholen", sagte der Chef des Paketdienstes GLS, Rico Back, der "Welt" vom Montag. Die Kunden sollten sich von Anfang an überlegen, wohin ihr Paket geliefert werden soll. Anders sei die wegen des Onlinehandels steigende Zahl von Paketen nicht mehr zu bewältigen, sagte Back.
Ähnliche Überlegungen gibt es demnach beim Konkurrenten DPD. "Wenn wir unser Netz an Paketshops wie geplant ausgebaut haben, werden wir darüber nachdenken, ob wir weniger Zustellversuche machen", sagte DPD-Chef Arnold Schroven der Zeitung.
Die Paketdienste suchen schon jetzt nach Lösungen, um nicht mehr erfolglos zu den Empfängern von Paketen zu fahren. Sie kündigen dafür teilweise den Lieferzeitraum an oder lassen Kunden den Zeitpunkt sogar wählen. Auch können Kunden angeben, wo eine Sendung abgegeben werden soll - etwa bei Nachbarn oder bestimmten Paketshops. (afp)