Düsseldorf. . Streit über die Zukunft der Opel-Flächen in Bochum: CDU-Wirtschaftsexperte Hendrik Wüst wirft den Verantwortlichen Tatenlosigkeit vor. IHK-Hauptgeschäftsführer Helmut Diegel weist die Kritik seines Parteifreundes zurück. Er habe von der Landtags-CDU „nicht einen konstruktiven Vorschlag gehört“.

Die CDU-Opposition hat der NRW-Landesregierung Tatenlosigkeit bei der Schaffung von Perspektiven für die Ende 2014 freiwerdenden Opel-Flächen in Bochum vorgeworfen. Bisher habe NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) keine Alternativen für die Menschen geschaffen, um die Folgen des Stellenabbaus anzufedern, kritisierte der CDU-Wirtschaftsexperte Hendrik Wüst in Düsseldorf. Derzeit sind in Bochum noch 3000 Mitarbeiter beschäftigt. Der Autobauer will seine Produktion aber 2014 in Bochum einstellen.

Minister Duin hatte vor einem Jahr die Gründung einer Entwicklungsgesellschaft „Bochum Perspektive 2022“ angekündigt. Wüst bemängelte nun, dass die Gesellschaft bisher nicht gegründet worden sei. Zudem seien keine Strukturen geschaffen worden, um den massiven Stellenabbau in den kommenden Jahren abzufangen.

Allerdings teilte Duin mit, dass der Beirat zur Unterstützung von „Bochum Perspektive 2022“ einen Nutzungsmix aus Industrie, Technologie und Logistik auf der 1,7 Millionen Quadratmeter großen Fläche empfohlen habe.

Das Interesse an den Opel-Flächen sei groß, betonte Duin. CDU-Wirtschaftsexperte Wüst verwies auf eine Anfrage des Logistikunternehmens DHL für eine Niederlassung mit 600 Mitarbeitern, die von Gewerkschaften aber mit Blick auf einen Vorrang für neue Industriearbeitsplätze kritisch gesehen würde.

„Von der Landtags-CDU nicht einen konstruktiven Vorschlag gehört“

Der IHK-Hauptgeschäftsführer Mittleres Ruhrgebiet, Helmut Diegel, wies die Kritik seines Parteifreundes Wüst zurück. Seit einem Jahr machten sich die Stadt Bochum, die Opel AG, die Ruhr-Universität, IHK und Land NRW intensive Gedanken, wie neue zukunftssichere Arbeitsplätze auf den Opel-Werksflächen enstehen könnten. Von der Landtags-CDU habe er „nicht einen konstruktiven Vorschlag gehört“, sagte Diegel.

Im Beirat der Entwicklungsgesellschaft arbeiten unter Vorsitz des Unternehmers Arndt G. Kirchhoff unter anderen auch die ehemalige Wirtschaftsministerin Christa Thoben, der Rektor der Bochumer Ruhr-Universität Elmar W. Weller und die Regionaldirektorin der Arbeitsagnetur Christiane Schönefeld. Neu aufgenommen wurde IHK-Hauptgeschäftsführer Diegel.