Berlin. Weltweit haben Fluggesellschaften ihre Kohlenstoffdioxid-Ausstöße pro Passagier um ein Prozent reduziert - doch weil die Zahl der Flüge stieg, hat die Flugbranche trotzdem mehr CO2 ausgestoßen als im Vorjahr. Im “Atmosfair Airline Index“ schaffte es keine Gesellschaft in die höchste Effizienzklasse.
Dank moderner Flugzeuge und einer guten Auslastung haben die großen Fluggesellschaften der Welt ihre Kohlenstoffdioxid-Emissionen pro Passagier und Kilometer im Jahr 2011 nach Berechnungen der Organisation Atmosfair um rund ein Prozent gesenkt.
Der CO2-Ausstoß dieser Airlines insgesamt stieg aber im gleichen Zeitraum wegen höheren Passagieraufkommens um fünf Prozent - und lag damit über den weltweiten CO2-Wachstumsraten von jährlich etwa drei Prozent, wie Atmosfair am Montag in Berlin mitteilte.
Die Organisation erstellt den Atmosfair Airline Index, der auf dem CO2-Ausstoß einer Fluggesellschaft pro Kilometer und Passagier auf einer geflogenen Strecke basiert. Berücksichtigt werden dafür Flugzeugtyp, Triebwerke, Verwendung von Flügelspitzen, Sitz- und Frachtkapazität sowie die Auslastung. Atmosfair nahm die 180 weltweit größten Airlines unter die Lupe.
Keine Fluggesellschaft in der höchsten Effizienzklasse
Die höchste Effizienzklasse A erreicht demnach keine Fluggesellschaft. In der Klasse B aber steht der deutsche Ferienflieger Tuifly auf Platz zwei, Condor auf Platz sechs. Auf Platz zwölf folgt demnach Airberlin - allerdings bereits in Klasse C.
Deutschlands größte Airline, die Lufthansa, landet im Ranking von Atmosfair auf Platz 67 in der Effizienzklasse D. Zwar habe die Fluggesellschaft ihr fliegendes Material verbessert, die Auslastung sei aber gefallen.
Billigflieger wertet Atmosfair in einer eigenen Klasse und begründet dies mit den Subventionen, die diese häufig erhielten und die es ihnen ermöglichten, die Preise künstlich niedrig zu halten. So entstünden Emissionen, die sonst gar nicht entstanden wären.
CO2 und Ticketkosten sparen
Flugpassagiere können den Airline Index auf der Internetseite von Atmosfair einsehen und sich für einen Flug entscheiden, der am wenigsten Kohlendioxid produziert. Dies sei vor allem für Unternehmen mit vielen Geschäftsreisen interessant, erklärte die Organisation. Sie könnten im besten Fall nicht nur CO2, sondern auch Ticketkosten sparen. (afp)