Berlin. .
Autos mit Biosprit kennt man inzwischen. Doch eine große Fluggesellschaft will jetzt auch ihre Flugzeuge mit Öko-Kraftstoff betanken. Zunächst aber nur jedes zweite Triebwerk. Bis zum Einsatz im großen Stil dauerts noch zehn Jahre.
Die Lufthansa will ab April in einem Pilotversuch als erste Fluglinie den Einsatz von Biosprit testen. Hintergrund ist auch, dass die Fluglinien in den Handel mit Kohlendioxid(CO2)-Verschmutzungsrechten einbezogen werden sollen. Sie werden ab 2012 dann Millionen-Summen für den Kauf der Rechte aufbringen müssen.
Die Lufthansa will ab April einen Airbus A321 auf der Strecke Hamburg-Frankfurt teilweise mit Biosprit betanken, wie Projektleiter Joachim Buse am Montag in Berlin sagte. Ein Triebwerk werde mit Kerosin gespeist, das andere zur Hälfte mit Biosprit. Der Versuch über sechs Monate wird wissenschaftlich begleitet, um die Auswirkungen etwa auf das Triebwerk zu prüfen. Allein mit diesem Projekt und dem umweltfreundlich produzierten Biosprit könnten 1500 Tonnen CO2 gespart werden.
Noch zehn Jahre bis Einsatz im großen Stil möglich ist
Buse räumte aber ein, dass in den nächsten zehn Jahren Biosprit noch nicht in großem Stil eingesetzt werden könne. Dies liege vor allem daran, dass für den speziellen Einsatz in Flugzeugen noch kein Treibstoff in industriellem Maßstab erzeugt werde. Derzeit ist der Sprit noch drei bis viermal so teuer wie Kerosin.
Der Luftfahrtkoordinator der Bundesregierung, Peter Hintze, sprach dennoch von Luftfahrtgeschichte, die geschrieben werde. Ziel sei das sichere, energieeffiziente Flüsterflugzeug. Der Bund unterstützt das insgesamt 6,6 Millionen Euro teure Projekt mit 2,5 Millionen Euro.
Ab 2012 soll nach dem Willen der EU der Flugverkehr in den Handel mit CO2-Rechten einbezogen werden. Die Fluglinien werden voraussichtlich im größeren Umfang Rechte zukaufen müssen. Die Lufthansa rechnet 2012 mit einem niedrigen, dreistelligen Millionenbetrag hierfür. (rts)