San Francisco. . Der US-Elektronik-Riese Apple hat am Dienstag in San Francisco seine neueste Generation der iPad-Tablets präsentiert. Auch der Name ist neu: iPad Air. Auch die Konkurrenz hat am Dienstag aufgerüstet: Microsoft startete den Verkauf seines Windows-Tabletls Surface 2. Nokia drängt auch in den Markt.
Der 22. Oktober wird wohl als besonderer Tag in der Geschichte des Tablet-Computers eingehen. Gleich drei Hersteller stellten am Dienstag neue Flachmänner der Weltpresse vor oder starteten deren Verkauf. Bevor Branchenprimus Apple neue iPad-Modelle zeigen konnte, preschten die Verbündeten Microsoft und Nokia vor. Die Finnen sind sogar Novizen in einem Markt, der seit Jahren fest in der Hand von Apple ist.
Nokias Gerät heißt Lumia 2520, hat einen 10,1 Zoll großen Bildschirm und löst mit voller HD-Auflösung, also mit 1920 mal 1080 Bildpunkten, auf. Wie schon bei seinen Smartphones setzt Nokia beim Lumia-Tablet auf Windows. Auf dem Gerät läuft die RT-Version von Windows 8.1. Beine macht dem Neuling ein Qualcomm-Chip. Der Snapdragon 800 getaufte Microprozessor taktet mit 2,2 Gigahertz und ist der aktuell schnellste Chip aus Qualcomm-Produktion. Eine Micro-HDMI-Schnittstelle, der Datenfunk LTE und ein schneller USB-3.0-Port komplettieren Nokias Einstand in die Tablet-Welt. Das Gerät soll Anfang kommenden Jahres in Europa erhältlich sein. Den Preis gibt Nokia mit 499 Dollar an, einen Euro-Preis gibt es bislang noch nicht.
Anders Microsoft: Der US-Softwarekonzern – und baldige Eigner der Nokia-Mobilsparte – startete am Dienstag den Verkauf der zweiten Generation seiner Surface-Tablets. Das Surface 2 setzt auf eine 1,7 Gigahertz taktende Tegra-4-CPU von Nvidia. Auf dem Tablet von Microsoft läuft – was sonst – Windows 8.1, ebenfalls in der sogenannten RT-Version. Die erste Version des Tablet-Computers bescherte den Windows-Machern bislang keine großen Erfolge. Weil die Geräte nach dem Start wie Blei in den Regalen lagen, musste Microsoft bereits nach kurzer Zeit kräftig beim Preis nachbessern. Preis: ab 429 Euro.
170 Millionen verkaufte iPads
Solche Probleme kennt man bei Apple nicht. Das iPad, das am Dienstagabend vorgestellt wurde, ist bereits die fünfte Generation des Tablet-Computers. 170 Millionen Flachmänner, gab Apple-Chef Tim Cook bekannt, habe man seit dem Start des iPads unters Volk gebracht. Wie schon bei der jüngsten Präsentation des neuen iPhones hatte Cook auch diesmal zwei Geräte im Gepäck. Das iPad Mini, das 2012 Premiere feierte, bekommt einen Nachfolger.
Diesmal mit dem bewährten Retina-Display, das bereits in anderen Apple-Geräten Dienst tut. 7,9 Zoll ist der Bildschirm (2048 mal 1536 Pixel) des Neulings groß, im Inneren werkelt der A7-Chip, der auch im iPhone 5S Dienst tut. Verglichen mit der ersten Generation des iPad Mini soll die Grafikleistung damit ums Achtfache steigen. Kostenpunkt: ab 399 Euro für das Modell mit 16 Gigabyte Speicherplatz.
Apple verschenkt Betriebssystem
Und das große iPad heißt nicht etwa iPad 5, sondern schlicht iPad Air. Damit spielt Apple auf das deutlich schlankere Gehäuse der Neuerscheinung an. Im Gegensatz zum Vorgänger ist das iPad Air nicht nur dünner (7,5 Millimeter), sondern hat auch kleinere Gehäuseränder, die den 9,7 Zoll großen Bildschirm mit ebenfalls 2048 mal 1536 Bildpunkten umschließen. Zudem wiegt das Gerät 25 Prozent weniger als der Vorgänger. Laut Apple bringt das iPad Air 469 Gramm auf die Waage. Das iPad Air startet bei 480 Euro. Beide Geräte sollen übrigens ab November verfügbar sein.
Apples neues "iPad Air"
Und noch etwas dürfte Konkurrent Microsoft wenig schmecken: Zeitgleich mit den neuen iPads hat Apple nicht den neuen – und atemberaubend schönen – Desktop-Computer Mac Pro vorgestellt, sondern will künftig die neueste Version seines Betriebssystem OS X verschenken. „Mavericks“, so der Codename des aktuellen Systems, ist ab sofort kostenlos verfügbar.