Hamburg. Anbieter locken mit historisch günstigen Zinsen, doch Verbraucherschützer warnen: Bausparverträge locken zwar mit historisch günstigen Zinsen. Diese müssten aber wiederum durch “miserable“ Zahlungen fürs Guthaben erkauft werden. Die Banken freuen sich über eine hohe Nachfrage nach den Verträgen.

Verbraucherschützer raten trotz derzeit historisch günstiger Zinsen vom Abschluss eines Bausparvertrages ab. "Alle, die heute solchen günstigen Darlehenszinsen hinterher jagen, müssen sich das über miserable Guthabenzinsen teuer erkaufen", sagte Hartmut Schwarz von der Verbraucherzentrale Bremen dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". Der Wohnungsbau in Deutschland boomt wegen der Niedrigzinsen derzeit. Der Branchenverband der Privaten Bausparkassen verbuchte laut dem am Sonntag veröffentlichten Bericht für das erste Halbjahr 2013 ein Plus von mehr als 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Die Verbraucherschützer raten laut "Spiegel" als Alternative zur Hausfinanzierung zu einem Annuitätendarlehen. Dabei vereinbaren Kunde und Bank über einen langen Zeitraum einen festen Zinssatz. Für eine sichere Geldanlage empfehlen sie einen Banksparplan, bei dem Verbraucher normalerweise monatlich einen festen Betrag aufs Sparkonto einzahlen. Zu Bausparverträgen sagte Christian Schmid-Burgk von der Hamburger Verbraucherzentrale: "Die meisten, die einen Bausparvertrag unterschreiben, verstehen gar nicht, was sie da kaufen."

"Die meisten verstehen gar nicht, was sie da kaufen"

Auch interessant

Bei Bausparverträgen gibt es in der Regel zwei Phasen: Zunächst zahlt der Kunde über eine längere Zeit eine bestimmte Summe ein und erhält dafür - vergleichsweise niedrige - Zinsen. Später wird das Geld als Kapital für den Immobilienkauf entnommen. Die Bausparkasse gewährt zugleich ein Darlehen zu ebenfalls vergleichsweise niedrigen Zinsen, das dann in Raten abbezahlt wird. (afp)