Essen. Deutschlands zweitgrößte Bank, die Commerzbank, hat im zweiten Quartal einen Gewinn von 43 Millionen Euro erwirtschaftet. Im Vorquartal gab es einen Verlust von 94 Millionen Euro. Am Sparkurs der Bank soll sich trotzdem nichts ändern. Schließlich will man ab 2016 wieder dicke Gewinne einfahren.
Die Commerzbank hat sich im zweiten Quartal wieder in die schwarzen Zahlen gekämpft. Nach einem Verlust von 94 Millionen Euro zu Jahresbeginn erwirtschaftete das zweitgrößte deutsche Kreditinstitut nun einen Überschuss von 43 Millionen Euro, wie die Bank am Donnerstag in Frankfurt mitteilte.
Im Vorjahreszeitraum hatte sie allerdings noch 270 Millionen Euro verdient. Das schwache Zinsumfeld und eine gestiegene Vorsorge für faule Kredite machten der Bank zuletzt zu schaffen. Ein Konzernumbau soll die Kosten senken. Vereinbart ist inzwischen der Abbau von weltweit rund 5200 der gut 54.000 Stellen.
Sparkurs trifft jetzt auch Vorstand
Die Commerzbank hält trotzdem an ihrem Sparkurs fest. Dieser trifft bei der Commerzbank nun auch den Vorstand. Die Zahl der Mitglieder soll "in absehbarer Zeit" von neun auf sieben sinken, wie das Institut am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Das habe der Aufsichtsrat beschlossen. Personalentscheidungen wurden allerdings verschoben. In Aufsichtsratskreisen hieß es, eine Konkretisierung könnte für die Novembersitzung des Gremiums vorbereitet werden.
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Zuletzt war spekuliert worden, dass die beiden für die konzerneigene Abwicklungssparte zuständigen Manager Jochen Klösges und Ulrich Sieber gehen müssen. Gegen diesen Plan hatte es aber schon vor der Sitzung des Kontrollgremiums Widerstand gegeben. Die Bank kündigte nun an, eine einvernehmliche Lösung mit den betroffenen Vorstandsmitgliedern suchen zu wollen.
Ab 2016 soll es wieder kräftige Gewinne geben
Dem Vernehmen nach konnte sich Vorstandschef Martin Blessing mit seinen Personalvorschlägen noch nicht durchsetzen. In einem bankintern verbreiteten Interview, das der dpa vorliegt, sagte Blessing: "Mir war wichtig, dass der Aufsichtsrat heute eine Grundsatzentscheidung getroffen hat und damit der Logik des Vorstands folgt, dass der Personalabbau auch Konsequenzen für die Führungsstruktur haben muss. Alles Weitere wird der Aufsichtsrat in den nächsten Wochen beraten und entscheiden."
Die geplante Verkleinerung des Vorstands ist eine Konsequenz aus dem eingeleiteten Sparprogramm, wie auch Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller betonte: "Angesichts des vereinbarten Personalabbaus ist es nur folgerichtig, dass auch die Führungsstrukturen der Bank angepasst werden." Betriebsratschef Uwe Tschäge bezeichnete die Entscheidung vor dem Hintergrund der Neuausrichtung der Bank als nachvollziehbar. Ab 2016 will die Commerzbank wieder kräftige Gewinne einfahren. (dpa)