Berlin. Der Umsatz der deutschen Einzelhändler ist überraschend gesunken. Ökonomen hatten stagnierende Umsätze erwartet. Stattdessen sank der Umsatz so stark wie seit Ende 2012 nicht mehr. Die größten Einbußen gab es im sonstigen Einzelhandel, wozu beispielsweise Bücher- und Schmuckgeschäfte zählen.
Unerwarteter Rückschlag für die deutschen Einzelhändler: Nach zuvor zwei Anstiegen in Folge sank ihr Umsatz im Juni überraschend - und das gleich so stark wie seit Ende 2012 nicht mehr. Die Einnahmen gingen um 1,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat zurück, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte.
Preisbereinigt (real) fiel das Minus mit 1,5 Prozent noch stärker aus. Ökonomen hatten stagnierende Umsätze erwartet, nachdem es Mai noch zu einem Plus von 0,7 Prozent gereicht hatte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat hatten die Einzelhändler 1,0 Prozent und real 2,8 Prozent weniger in den Kassen. Allerdings zählte der Juni diesmal auch einen Verkaufstag weniger als vor einem Jahr.
Umsatz mit Textilien und Bekleidung stark gestiegen
Der Umsatz mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren stieg mit 4,3 Prozent besonders stark. Die größten Einbußen gab es im sonstigen Einzelhandel, wozu beispielsweise Bücher- und Schmuckgeschäfte zählen. Hier gab es ein Minus von 5,9 Prozent. Die Geschäfte mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf liefen mit einem Rückgang von 5,0 Prozent ähnlich schlecht.
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Im ersten Halbjahr legte der Einzelhandelsumsatz um 1,3 Prozent zu. Der Branchenverband HDE erwartet im Gesamtjahr ein Plus von 1,0 Prozent. Die Chancen dafür stehen trotz des Rückschlags nicht schlecht, denn die Kauflaune der Deutschen ist derzeit so gut wie seit Jahren nicht mehr, wie die GfK-Forscher bei ihrer Umfrage unter 2000 Verbrauchern herausfanden. Grund dafür sind die niedrige Arbeitslosigkeit, steigende Löhne und geringe Inflation. (Reuters)