Rüsselsheim. . Der neue Opel-Chef Karl-Thomas Neumann will in Deutschland gebaute Autos nach Asien exportieren. Das Heil in China zu suchen, sei aber „totaler Quatsch“. In den vergangenen zwei Jahren wurden in Rüsselsheim bereits mehr als 46.000 Fahrzeuge der GM-Marke Buick gebaut - für den Export.
Der neue Opel-Chef Karl-Thomas Neumann hat angedeutet, dass in Deutschland wieder Autos für den chinesischen Markt gebaut werden könnten. Eine Trendwende ist dies aber nicht. Gleichzeitig erklärte er gegenüber der „Mainzer Allgemeinen Zeitung“ kategorisch: „Das Heil in China zu suchen, wäre für Opel totaler Quatsch“.
Opel-Mutter General Motors (GM) ist seit Langem in China aktiv und mit verschiedenen Marken und zusammen mit verschiedenen örtlichen Partnern Marktführer. Auch wenn die Wachstumskurve sich inzwischen etwas abflacht, trägt China fast allein die Hoffnungen aller Autohersteller auf ein ununterbrochenes, stabiles Wachstum der Neuwagenverkäufe für die nächsten Jahrzehnte.
Deshalb erlaubt Volkswagen seiner seit Jahren in Europa kriselnden spanischen Tochter Seat, auf den chinesischen Markt zu gehen, um die Absatzzahlen zu erhöhen. Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer sieht in dem Opel versperrten Markt China einen der Hauptgründe dafür, dass die Opel-Sanierung nicht vorankommt.
Die Strategie habe kein Zukunftspotenzial. Opel würde innerhalb des Markenverbunds von GM bereits mittelfristig auf das Niveau einer reinen Regionalmarke wie Holden in Australien zurückfallen. Seit 2000 sei der Anteil von Opel an den GM-Verkäufen von 20 auf 11 Prozent geschrumpft.
46.300 Buick aus Rüsselsheim
General Motors ist in China mit Modellen der Mittelklasse-Marke Buick vertreten, deren weltweiter Absatz 2012 bei 880 000 Autos lag (Opel: 1,05 Millionen). Der Buick Regal ist nichts anderes als ein Opel Insignia mit leichten optischen Retuschen. 2010 und 2011 wurden bereits 46 300 Buick Regal im Stammwerk Rüsselsheim produziert, seitdem läuft die Limousine im kanadischen Werk Oshawa von Band.
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Neumann spricht von nur 5000 Fahrzeugen jährlich, die zurzeit nach China exportiert werden. Er kündigt an, neben Buick-Versionen des Astra und des Insignia weitere Modelle auf eine Möglichkeit des Exports nach China zu überprüfen.
Da die Käufer dort aber wie in den USA möglichst geräumige Stufenhecklimousinen bevorzugen und die in Europa beliebten fünftürigen Varianten verschmähen, scheint das Absatzpotenzial gering zu sein. Für Montag kündigte Neumann die Präsentation eines neuen sportlichen Modells an. Der Imageträger wird auf einen sehr europäischen alten Opel-Namen getauft: Monza.