Berlin. Im kommenden Jahr werden die Strompreise weiter kräftig steigen. Das belegt eine Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion. Grund sei demnach eine deutlich höhere Belastung der Verbraucher durch die Netzentgelte.
Die Strompreise werden im kommenden Jahr einer Studie für die Grünen-Bundestagsfraktion zufolge weiter kräftig steigen. Grund ist eine deutlich höhere Belastung der Verbraucher durch die Netzentgelte, wie aus der am Montag veröffentlichten Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) hervorgeht. Privatkunden und kleine Betriebe zahlen demnach dafür, dass die Nachlässe für Unternehmen stark steigen werden. Netzentgelte machen rund ein Fünftel des Strompreises aus. Damit zahlen Stromkunden für die Durchleitung der Energie, und außerdem wird damit der Ausbau der Stromnetze finanziert.
Energieintensive Unternehmen können sich aber von den Netzentgelten ganz oder teilweise befreien lassen, der Kreis dieser Firmen wurde im August 2011 deutlich ausgeweitet. Diese Nachlässe könnten laut Studie im kommenden Jahr um rund 50 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Euro steigen. Die FÖS-Studie verweist darauf, dass in diesem Jahr eine große Zahl neuer Anträge auf eine solche Befreiung eingegangen ist.
Auch der Ausbau der Stromnetze sorge für einen Anstieg der Netzentgelte um zehn bis 20 Prozent - und wenn die Netzentgelte teurer würden, würden auch die Rabatte ein größeres Volumen erreichen. Zudem müssten die Stromkunden 2014 für das Jahr 2012 nachzahlen, laut Studie 150 bis 200 Millionen Euro. Die Grünen fordern, die Ausnahmeregeln für Unternehmen zu stoppen. (AFP)