Dorsten. .

Durch die nächtliche Reduzierung der Straßenbeleuchtung wollte die Stadt in diesem Jahr 30 000 € sparen, um die jährlichen Kosten von rund 1 Mio € zu senken. Daraus wird nichts: Weil steigende Stromkosten den Spareffekt buchstäblich auffressen, kommen damit höchstens 10 000 Euro zusammen. Das prognostiziert das Tiefbauamt in einer Vorlage für den Bauausschuss.

LED-Umrüstung ist nur teuer

Nächtliche Komplettabschaltungen aus Finanznot, wie in anderen Städten geplant, sind aber dennoch vorerst kein Thema. „Nur ganz leise haben wir darüber nachgedacht“, sagt Hubert Stenkamp vom Tiefbauamt. „Doch dabei stellen sich nicht nur Fragen der Verkehrssicherheit, sondern auch der öffentlichen Sicherheit und Ordnung.“

Ohnehin sind die Möglichkeiten schon technisch begrenzt, mehr bei der Straßenbeleuchtung zu sparen. Etwa die Hälfte der Leuchten wird gespeist über das Beleuchtungskabel -- ein eigenes Netz. Per Impuls wird da eine von zwei Birnen an kommunalen Straßen zwischen 22 und 6 Uhr abgeschaltet. Die übrigen Leuchten sind über einen sogenannten „Beidraht“ ans öffentliche Stromnetz angeschlossen. „Da funktioniert das nicht“, erklärt Stenkamp.

Außerdem: Auf Bundes- und Land- und Kreisstraßen im Stadtgebiet wird die Beleuchtung nicht reduziert. Stenkamp: „Straßen NRW will das nicht.“ Ausgenommen sind aus Sicherheitsgründen auch Zebrastreifen und Straßenabschnitte vor Schulen.

Auch die Umrüstung auf LED-Lampen sei keine Alternative, die nachhaltig die Kosten senkt, glaubt Hubert Stenkamp. „Wir sind da gut aufgestellt mit modernen konventionellen Leuchtmitteln. In Städten, die noch altertümliche Technik haben, ist der Spareffekt natürlich wesentlich größer.“ Die meisten Dorstener Leuchten leisten zwischen 18 und 24 Watt, seien damit in etwa so sparsam wie LED.

Teuer sei nicht nur die Um-, sondern auch die Nachrüstung. Günstiger werde es wohl erst, wenn sich unter den zahlreichen Systemen und Modulen eines durchgesetzt hat, glaubt Stenkamp. „Derzeit kostet es einfach nur Geld, ohne dass wir sparen.“ Deshalb wird auch die Halterner Straße nach dem Umbau erneut mit konventionellen Lampen bestückt. Sparen können die Tiefbauer nur in bescheidenem Umfang: Beim Austausch von Lampen, die am Beidraht hängen, wird nur noch eine Leuchte eingeschraubt. Das Motto: Kleinvieh macht auch Mist.