Trotz des beschleunigten Atomausstiegs sind Horrorszenarien, die wohl mancher politische Akteur auch aus taktischen Gründen in die Welt gesetzt hat, nicht zur Realität geworden. Es fällt schwer zu glauben, dass die Preise regelmäßig steigen müssen, obwohl Strom im Überfluss produziert wird.

Stromexportmeister Deutschland – es sei einmal dahingestellt, ob die Bundesrepublik auf diesen Titel stolz sein sollte. Fakt ist: Trotz des beschleunigten Atomausstiegs sind Horrorszenarien, die wohl mancher politische Akteur auch aus taktischen Gründen in die Welt gesetzt hat, nicht zur Realität geworden. Gravierende Stromausfälle gab es nicht, Deutschland hat sich auch nicht in großem Stil abhängig gemacht von ausländischen Atomstromkonzernen. Das ist die gute Seite der Energiewende.

Die schlechte Seite sind die Strompreise. Zugegeben: Der Umbau der Energiewirtschaft ist nicht zum Nulltarif zu haben. Aber es fällt schwer zu glauben, dass die Preise regelmäßig steigen müssen, obwohl Strom im Überfluss produziert wird. Die deutsche Stromexport-Statistik dürfte die Akzeptanz der Menschen für den Atomausstieg erhöhen, aber das Verständnis für höhere Strompreise gehörig verringern.