Düsseldorf. Neue Urlaubshoffnung für Kunden des insolventen Reiseveranstalters GTI Travel: Es soll alternative Reise-Angebote geben, hieß es vonseiten des Insolvenzverwalters am Mittwoch. Für viele Betroffene wäre damit der Sommerurlaub gerettet - wenngleich sie bei ihren Reisen Abstriche machen müssen.

Nach der Pleite der Reiseveranstalter GTI Travel und Buchmal Reisen soll rund 60 000 Kunden ein Alternativ-Urlaub angeboten werden. Der Schweizer Konkurrent WTA-X-Travel Group werde den Betroffenen auf Wunsch entsprechende Angebote vorlegen, kündigte der Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters, Jörg Nolte, am Mittwoch an.

Die Kunden müssten jedoch mit Verschiebungen und Abweichungen bei Flügen und Hotels rechnen. Wer von dem Angebot keinen Gebrauch machen wolle, könne seine Forderungen auf eine Rückerstattung des gezahlten Geldes bei dem Versicherer HanseMerkur geltend machen. Das Düsseldorfer Amtsgericht hatte den Rechtsanwalt Dirk Andres vor gut zwei Wochen zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt, nachdem die Veranstalter Insolvenz angemeldet hatten.

Schweizer Unternehmen soll direkt mit Versicherung abrechnen

Bei einer Annahme des Angebots durch den neuen Reiseveranstalter sei vereinbart worden, dass das Schweizer Unternehmen direkt mit der Versicherung abrechnen solle, sagte Nolte. Aus formalen Gründen würden nun zunächst alle Reisen durch den vorläufigen Insolvenzverwalter storniert. Für Kunden mit bereits stornierten Reisen bis zum 30. Juni gelte das Angebot nicht.

Für Kunden, die ihre Reisen kurzfristig zwischen dem 1. Juli und dem 6. Juli antreten wollten, sei man um einen Lösungsvorschlag bemüht, könne dies aber nicht garantieren. Für Reisen vom 7. Juli an gebe es dagegen die Zusage für ein alternatives, gleichwertiges Angebot. Das Schweizer Unternehmen, das in Hünxe bei Duisburg unter dem Namen AMA Rewisen GmbH ein deutsches Tochterunternehmen betreibt, war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Ein Sprecher der Reiseversicherung wies darauf hin, dass bei einer Anmeldung der Ansprüche bei der HanseMerkur voraussichtlich erst in einigen Monaten mit einer Erstattung zu rechnen sei. "Wir können das nicht mehr vor dem Urlaub versprechen", sagte er. Es seien rund 70 000 Kunden von der Insolvenz betroffen, davon seien rund 5000 Urlauber auf Kosten der Versicherung aus den Zielgebieten zurückgeholt worden. Den durch die Insolvenz entstandenen Schaden bezifferte der Sprecher auf einen zweistelligen Millionenbetrag. (dpa)