Bochum. . Der Streit der Opel-Betriebsräte nach der Ablehnung des Sanierungsvertrags geht in die nächste Runde. Führende Mitglieder der Tarifkommission der IG Metall, die den Vertrag ausgehandelt hatten, bezichtigen den Bochumer Betriebsratsvorsitzenden Rainer Einenkel wenig verklausuliert der Lüge.
Im schwelenden Dauerstreit zwischen den Opel-Betriebsräten haben sich führende Mitglieder der IG-Metall-Verhandlungskommission am Montag mit einer Stellungnahme zu Wort gemeldet. Sie werfen dem Bochumer Betriebsratsvorsitzenden Rainer Einenkel vor, er würde wesentliche Fakten wissentlich falsch darstellen. Es sei absurd, dass der Opel-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Wolfgang Schäfer-Klug ein Geheimpapier verbreiten würde, wie es Einenkel behaupte.
Es scheine, so das am Tag einer Belegschaftsversammlung in Bochum verbreitete Papier, dass Schäfer-Klug die Schuld „in die Schuhe geschoben“ werden solle für die Situation in Bochum. Anstatt zu versuchen, eine für ihn günstige Geschichtsschreibung zu erreichen, sollte Einenkel sich darauf konzentrieren, für die Belegschaft zu retten, was noch zu retten ist.
Einenkel wehrt sich gegen Vorwürfe
Dem Standort droht nach der Ablehnung des von der IG-Metall-Kommission mit Opel ausgehandelten Sanierungs-Tarifvertrags durch die Belegschaft die Schließung der Produktion Ende 2014 und der Verlust aller rund 3700 Arbeitsplätze außerhalb des Warenlagers.
Rainer Einenkel wehrte sich gegenüber dieser Zeitung gegen die Vorwürfe der Tarifkommissionsmitglieder: „Ich habe den Eindruck, dass die IG-Metall-Kollegen, die den Brief unterzeichnet haben, gar nicht wissen, was Schäfer-Klug für ein Papier verschickt hat.“