Düsseldorf. Anfang 2015 werde Opel die Produktion des Kompaktwagen Astra komplett aus Deutschland abgezogen. Das geht aus Medienberichten hervor. Die Fertigung soll in das Werk im polnischen Gleiwitz verlagert werden. Bisher produziert Opel den Astra im hessischen Rüsselsheim.

Bei Opel nimmt die Neuverteilung der Autoproduktion zwischen den Werken für die Zeit nach dem Aus am Standort Bochum offenbar konkrete Formen an: Bereits Anfang 2015 werde die Produktion des Kompaktwagens Astra komplett aus Deutschland abgezogen, berichtete das "Handelsblatt" am Freitag unter Berufung auf Konzernkreise. Die deutsche Astra-Fertigung soll demnach in das Werk im polnischen Gliwice (Gleiwitz) verlagert werden. Ein Opel Sprecher wollte die Informationen dem Bericht zufolge nicht bestätigen.

Bisher baut Opel den Astra in Deutschland am Stammsitz im hessischen Rüsselsheim. Mitte Mai hatte Opel angekündigt, das Werk in Rüsselsheim erhalte nach dem voraussichtlichen Aus der Produktion im Werk Bochum Ende 2014 die dortige Autofertigung. An dem Standort im Ruhrgebiet wird bisher der Familienwagen Zafira gebaut. Opel will mit der Verlagerung die Auslastung des Standorts Rüsselsheim Stärken. Neben Gliwice baut Opel den Astra noch im britische Ellesmere Port.

Opel soll wieder profitabel werden

Opel hatte im April angekündigt, sich Ende 2014 nach Jahrzehnten vollständig vom Traditionsstandort Bochum zurückziehen zu wollen. Das Unternehmen beendet dort dann die Autoproduktion und schließt auch das Bochumer Warenlager. Opel beschäftigt in Bochum bislang über 3000 Mitarbeiter, zusätzlich rund 420 in dem Warenverteilzentrum.

Opel steckt seit Jahren in der Krise und schreibt rote Zahlen. Die US-Konzernmutter General Motors (GM) macht deswegen Druck: Opel soll wieder profitabel werden und überschüssige Produktionskapazitäten abbauen. Neben dem Werk Bochum hatte Opel bereits seinen Standort im belgischen Antwerpen geschlossen. (AFP)