Berlin. Mehr als 60 Prozent der Verbraucher gehen davon aus, dass es im Finanzbereich und bei Lebensmitteln Produkte und Anbieter gibt, die Verbraucher täuschen und schädigen können. Das hat eine Studie ergeben, die am Montag anlässlich des Deutschen Verbrauchertages in Berlin vorgestellt wurde.

Verbraucher in Deutschland verlieren nach einer Studie zunehmend das Vertrauen in den Markt. Zwei von drei Konsumenten gehen demnach davon aus, dass es im Finanzbereich (63 Prozent) und bei Lebensmitteln (62 Prozent) Produkte und Anbieter gibt, die Verbraucher täuschen und schädigen können. Wie die am Montag anlässlich des Deutschen Verbrauchertags vorgestellte Erhebung des Instituts Infas weiter ergab, erwartet die Mehrheit der Befragten jedoch nicht, dass Staat oder Wirtschaft für einen verbraucherfreundlichen Markt sorgen.

Die in Berlin präsentierte Studie war von der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) in Auftrag gegeben worden. Deren Chef Gerd Billen verwies auf die Bedeutung der Verbraucher für die gesamte Wirtschaft: "Unser privater Konsum steht für 55 Prozent des Bruttoinlandsprodukts", sagte er zum Auftakt der Konferenz, zu der auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) gekommen waren. "Wir sorgen für Jobs und Wachstum", so Billen. Deswegen hätten die Verbraucher die größte Systemrelevanz. "Für Verbraucher ist jeder Tag Wahltag", fügte er mit Blick auf die Bundestagswahl im September hinzu. Auf der Veranstaltung sollte auch SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück sprechen. (dpa)