Duisburg. .

Der Winter, der nicht Frühling werden will, beschäftigt auch die Verbraucherberatung: Rechtzeitig auf eine gestiegene Heizkostenabrechnung einstellen und eventuell schon einmal Geld zurücklegen, rät Marina Steiner, Leiterin der Beratungsstelle an der Friedrich-Wilhelm- Straße (Stadtmitte).

Energiekosten im Allgemeinen, aber vor allem Probleme rund um Telefon und Internet sowie Finanzen gehörten im vergangenen Jahr zu den häufigsten Verbraucheranliegen in Duisburg. Die beiden Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle registrierten für 2012 mehr als 14.000 Anfragen von Ratsuchenden.

„Abzocke im Internet“, in den letzten Jahren ein großes Thema für die Verbraucherschützer, hat inzwischen auf deren Druck den Gesetzgeber in Bewegung gesetzt, die Bedingungen für Verträge per Mausklick besser zu regeln. Steiner: „Das sind die Früchte unserer Arbeit.“

Unerlaubte Telefon-Werbung sei „noch nicht ganz vom Tisch“, immer noch werde vor allem auf älterer Menschen Druck ausgeübt, für angeblich eingegangene Verpflichtungen zu zahlen.

Rund um Telefon und Internet dreht sich eine erheblicher Teil der Beratungstätigkeit, sei es wegen Anbieterwechsels, Umzugs oder diverser Kostenfallen. So gebe es beispielsweise Apps für Smartphone, die Kosten verursachen. Das Geld wird über die Telefonrechnung kassiert. Verbraucherberaterin Paulina Wleklinski empfiehlt dagegen eine „Drittanbietersperre“. Musterbriefe gebe es bei der Verbraucherzentrale oder im Internet (www.vz-nrw.de/duisburg). „Das hört nicht von selber auf“, weist sie auf Gefahr hin, auch über einen längeren Zeitraum hin per Rechnung abkassiert zu werden.

Wenn’s um die Finanzen geht, ob Geldanlage oder Kreditaufnahme, Altersversorgung, Versicherung oder Immobilienfinanzierung, bietet die Verbraucherzentrale auch Beratungen an, bevor irgendetwas schief gegangen ist. Das kostet den ratsuchenden Verbraucher zwar Geld, kann aber auch zu beträchtlichen Einsparungen führen. Gerade wenn’s um Darlehen geht, empfehlen die Verbraucherschützer eine Vorab-Beratung. Dieser Rat gehört auch zum Standardrepertoire bei Schulbesuchen der Verbraucherberaterinnen.

Reichlich Arbeit beschert haben ihnen auch die heimischen Stadtwerke mit den verspätet erstellten Rechnungen: „Das hat hier ordentlich Wellen geschlagen.“ Ein Dauerthema sind die steigenden Energiepreise, weshalb manche Kunden mit einem Anbieterwechsel liebäugeln. Aber auch das kann seine Tücken haben, wie Insolvenzen in den letzten Monaten gezeigt haben. Eindringlich mahnen die Beraterinnen: auf keinen Fall Vorauszahlungen leisten, auch wenn’s noch so sehr angepriesen wird.