Brüssel. Die EU-Kommission wird nachfüllbare Karaffen für Olivenöl auf Restauranttischen nun doch nicht aus dem Verkehr ziehen. Der Vorschlag, der ab 2014 umgesetzt werden sollte, hatte für viel Unmut in der EU gesorgt. Nun hat EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos den Vorschlag einer entsprechenden EU-Verordnung zurückgezogen.
Die EU-Kommission lässt angesichts der massiven Kritik das geplante Ölkännchen-Verbot fallen. Agrarkommissar Dacian Ciolos erklärte am Donnerstag, er habe festgestellt, dass die Maßnahme in den Konsumentenländern, wo Olivenöl nicht hergestellt, sondern verzehrt werde, auf Widerstand stoße. Das Verbot werde mithin von denen abgelehnt, die es schützen sollen. „Deswegen habe ich entschieden, es zurück zu ziehen.“
Das Verbot hätte Wirte verpflichtet, Ollivenöl nur noch in etikettierten und unangebrochenen Behältern zu servieren. So sollte verhindert werden, dass eine geleerte Flasche Qualitätsöl mit minderwertiger Ware nachgefüllt wird. Ciolos sagte, das habe sich in südlichen EU-Staaten durchaus bewährt. „Aber vielleicht haben wir das nicht ausreichend mit den Konsumentenländern erörtert.“
Neuer Vorschlag zur Qualitätssicherung geplant
Nach Informationen aus der Kommission war die politische Führung der Kommission gar nicht im Bilde, was ihre Arbeitsstäbe in Sachen Olivenöl ausgeheckt hatten. Ciolos bestritt, dass sein Haus sich einseitig der Olivenöl-Lobby verpflichtet fühle. Man werde jetzt einen neuen Vorschlag zur Qualitätssicherung vorbereiten und dazu Gespräche mit Herstellern, dem Gaststätten-Gewerbe und Verbraucher-Vertretern führen, und zwar „auf meiner Ebene“.