Amsterdam. Mit Privatkunden und 16.000 kleineren Firmen will die Deutsche-Bank-Niederlassung in den Niederlanden keine Geschäfte mehr machen. Stattdessen will sich das Unternehmen auf Großkunden und größere Mittelständler konzentrieren. Den Kunden soll der Wechsel zu einer anderen Bank schmackhaft gemacht werden.
Die Deutsche Bank will einem Großteil ihrer Kunden in den Niederlanden den Wechsel zu einer anderen Bank schmackhaft machen. Die größte deutsche Bank will mit rund 2000 Privatkunden und 16.000 kleineren Firmen wie Bauernhöfen oder Restaurants kein Geschäft mehr machen.
Stattdessen will sie sich dort auf Großkunden und größere Mittelständler konzentrieren. "In den nächsten Monaten werden wir Kontakt mit den Kunden aufnehmen, für die die Deutsche Bank Nederland NV nicht mehr die passende Bank ist, um mit ihnen den Wechsel zu einer anderen Bank zu besprechen", teilte das Institut am Donnerstag mit. Wer nicht wechseln wolle, werde von der Deutschen Bank aber weiter bedient, sagte eine Sprecherin. Das Geldhaus werde alle vertraglichen Verpflichtungen erfüllen.
Die Deutsche Bank hatte 2010 mit der Übernahme von Teilen der Bank ABN Amro insgesamt 23.000 Kunden geerbt. Zuvor hatte sie in den Niederlanden nur einige tausend Großkunden bedient. Vorstandsmitglied Werner Steinmüller hatte das Geschäft in den Niederlanden als "Turnaround-Fall" bezeichnet. Mit den kleinen Kunden macht die Bank Verluste. Die Entscheidung, sich von ihnen zu trennen, sei Teil des tiefgreifenden Konzernumbaus, mit dem die Bank ihre Eigenkapitaldecke aufstocken will. Vergleichbare Pläne für andere Länder gebe es nicht. (rtr)