Nikosia/Berlin. 12 Tage lang hatten Zyperns Banken in der Krise geschlossen – am Donnerstag öffneten sie erstmals wieder. Der erwartete panikartige Ansturm von Sparern, die ihr Geld abheben wollen, blieb bislang aus. Vorsichtshalber lassen sich die Banken aber von Polizei und privaten Sicherheitsleuten schützen.

Nach fast zweiwöchiger Zwangspause haben die Banken in Zypern am Donnerstag wieder geöffnet. Vor den Filialen warteten viele Kunden darauf, gruppenweise eingelassen zu werden. Der befürchtete panikartige Andrang, für den sich die Banken mit Polizei und privaten Sicherheitsdiensten gewappnet hatten, blieb jedoch aus. Die Börse ist weiterhin geschlossen; sie öffnet erst am Dienstag nach Ostern wieder.

Zunächst war ein Ansturm besorgter Sparer erwartet worden, die auch in nächster Zeit nicht mehr als 300 Euro täglich abheben dürfen. Die Polizei sei umfassend auf eventuelle Zwischenfälle mit empörten Bürgern vorbereitet, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur CNA.

Zypriotische Banken waren wegen der Branchenkrise 12 Tage lang geschlossen

Über Nacht waren die Bargeldreserven der Banken aufgefüllt worden. Sie sollten am ersten Tag nur bis 17 Uhr MEZ geöffnet sein. Von Freitag an sollen wieder die normalen Geschäftszeiten gelten, wie Zentralbanksprecherin Aliki Stylianou ankündigte. Während der Schließung seit dem 16. März als Folge der Bankenkrise konnten Kunden zuletzt lediglich an Geldautomaten geringere Summen ziehen.

Um Kapitalflucht ins Ausland zu verhindern, hat die Regierung für zunächst eine Woche strenge Einschränkungen im Zahlungsverkehr erlassen. Unter anderem werden Auslandsüberweisungen und Zahlungen mit Kreditkarten im Ausland auf 5.000 Euro pro Monat begrenzt. Auf Auslandsreisen dürfen Zyprer maximal 1000 Euro pro Person und Reise in bar mitnehmen. Bankkunden können mit Schecks bezahlen, sie aber nicht in bar einlösen. Zudem dürfen sie Festgeld nicht vorfristig antasten. (dapd)