Nikosia. Die Regierung in Nikosia hat am Dienstag ein verändertes Gesetz für den umstrittenen Rettungsplan der Inselrepublik vorgelegt. Wer Ersparnisse bis zu 20 000 Euro hat, wird demnach ganz von der Zwangsabgabe auf Bankeinlagen befreit. Im Zuge der Rettung des Eurolandes soll aber auf Guthaben von 20.000 bis 100.000 Euro weiter eine einmalige Abgabe von 6,75 Prozent erhoben werden.

Nach empörten Protesten von Kleinsparern nimmt die Regierung im finanziell angeschlagenen Zypern nun Bankeinlagen von unter 20.000 Euro von einer Zwangsabgabe aus. Im Zuge der Rettung des Eurolandes soll aber auf Guthaben von 20.000 bis 100.000 Euro weiter eine einmalige Abgabe von 6,75 Prozent erhoben werden, wie aus einem neuen Gesetzentwurf hervorgeht, den die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag einsehen konnte. Bei Guthaben über 100.000 Euro sind es 9,9 Prozent. Der Gesetzentwurf wurde dem Finanzausschuss des Parlaments vorgelegt, das Plenum sollte später darüber abstimmen.

In einer Nachtsitzung hatten Zypern und die Euro-Finanzminister sich am Samstag zunächst darauf verständigt, alle Guthaben von Bankkunden im Zuge eines Rettungsplans zu belasten. Demnach sollten Inhaber von Konten mit bis zu 100.000 Euro eine Zwangsabgabe von einmalig 6,75 Prozent zahlen, Kunden mit mehr als 100.000 Euro 9,9 Prozent. Besonders die Abgabe für Kleinsparer hatte in Zypern für Empörung gesorgt und war auch international auf Kritik gestoßen.

Die Eurogruppe hatte darauf am Montagabend Zypern aufgefordert, Kleinsparer von der Abgabe auszunehmen. Nach einer Erklärung vom Montagabend sollten "Einlagen unter 100.000 Euro" komplett garantiert werden. (afp)