Berlin. . Die Zwansgabgabe für alle Sparer auf Zypern verunsichert auch die Deutschen. Die Bundesregierung versicherte, dass alle deutschen Spareinlagen sicher sind. Unterdessen will die Regierung in Nikosia Guthaben bis 20.000 Euro von der Zwangsabgabe befreien.

Die Bundesregierung hat angesichts der geplanten Zwangsabgabe für Kunden zyprischer Banken die Einlagengarantie für deutsche Sparer bekräftigt. Sie müssten sich um ihre Guthaben keine Sorgen machen, ließ Bundeskanzlerin Angela Merkel ihren Sprecher erklären. In der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 hatten Kanzlerin Angela Merkel und der damalige Finanzminister Peer Steinbrück zur Beruhigung der Bürger die deutschen Spareinlagen für sicher erklärt. Die Kanzlerin reagierte damit auf die Unsicherheit auch in Deutschland nach der für Zypern beschlossenen Zwangsabgabe.

Den Inselstaat im Mittelmeer stürzte die Abgabe in eine tiefe Krise. Vor dem Parlament demonstrierten empörte Bürger. Vor allem die deutsche Regierung wurde für die Zwangsabgabe verantwortlich gemacht. Demonstranten holten die Fahne von der deutschen Botschaft in Nikosia und warfen sie auf den Boden.

Am Montagabend hieß es, die Regierung in Nikosia werde Guthaben bis 20.000 Euro von der Zwangsabgabe befreien. Die Abstimmung über das Paket soll am heutigen Dienstag stattfinden. Bis Donnerstag sollen aufgrund der unsicheren Lage die Banken in Zypern geschlossen bleiben. Die Teilenteignung der Bankkunden auf Zypern ist eine Bedingung für die Gewährung von Hilfsgeldern aus dem Euro-Rettungsfonds ESM, ohne die das zyprische Bankensystem vom Zusammenbruch bedroht ist. Die Folge wäre ein Staatsbankrott.

Aufgrund des großen Widerstandes erwägen die Euro-Finanzminister nun, die Bedingungen des Pakets noch einmal zu ändern. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hält Änderungen an den Details des geplanten Hilfspakets für Zypern für möglich. Entscheidend sei, dass mit dem Hilfspaket die Schuldentragfähigkeit Zyperns erreicht werde, sagte Schäuble am Montag in Berlin. Andere Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik kritisierten die geplante Zwangsabgabe scharf.

In den Euro-Krisenländern wie Italien oder Spanien blieb allen Befürchtungen zum Trotz ein Ansturm auf Bankkonten aus. Allerdings reagierten weltweit die Börsen deutlich nach unten. Auch der deutsche Aktienindex Dax schloss am Abend mit einem Minus.