Düsseldorf. Vorerst doch keine Streik bei Eon: Die Mitarbeiter des Energiekonzerns werden am Montag nicht streiken, das teilten die Gewerkschaften IG BCE und Verdi am Samstag mit. Bei einer Urabstimmung hatten sich über 90 Prozent der Eon-Beschäftigten für einen Streik ausgesprochen.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat den für Montag geplanten Streik beim Energieversorger Eon ausgesetzt. Bei einem Spitzengespräch mit dem Eon-Vorstand am Freitagabend habe es eine Annäherung in dem Tarifkonflikt gegeben, teilte Verdi am Samstag mit.

Die Tarifparteien hätten in diesem Gespräch eine "ergebnisorientierte Position" erarbeiten können, die in der kommenden Woche der Großen Tarifkommission vorgelegt werden solle. Über die Inhalte sei Stillschweigen vereinbart worden. Der Arbeitskampf werde bis zum 10. Februar ausgesetzt.

Auch interessant

Nach Gewerkschaftsangaben hatte der Eon-Vorstand zu dem Gespräch am Freitagabend eingeladen. Das Unternehmen habe deutlich gemacht, dass es einen Arbeitskampf verhindern wolle. Verdi führte dies auch auf das deutliche Ergebnis der Urabstimmung zurück, in der sich 91,4 Prozent der Mitglieder für Arbeitsniederlegungen ausgesprochen hatten.

Gewerkschaften fordern 6,5 Prozent mehr Gehalt bei Eon

Den Angaben zufolge will die gemeinsame Tarifkommission von Verdi und Industriegewerkschaft Bauen, Chemie, Energie am Mittwoch über eine Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen mit Eon entscheiden. Bei einer Zustimmung der Tarifkommission zum Ergebnis des Spitzengespräches mit dem Eon-Vorstand würde der Arbeitskampf bis zum Ende der zweiten Urabstimmung ausgesetzt.

Auch interessant

Verdi fordert zusammen mit der IG BCE für die 30.000 Eon-Beschäftigten 6,5 Prozent mehr Gehalt und für die Auszubildenden nach einem erfolgreichen Abschluss eine Weiterbeschäftigung für mindestens ein Jahr. Zudem sollen ab 2015 mindestens 250 Azubis unbefristet übernommen werden. Die Arbeitgeber boten in der dritten Verhandlungsrunde Lohnerhöhungen von 1,7 Prozent an. Die Tarifkommission hatte die Verhandlungen daraufhin für gescheitert erklärt. (afp)