Essen.
Mitten im Winter blasen die Gewerkschaften zu Arbeitskämpfen bei den Energieriesen. Bei Eon soll der Streik am Montag beginnen, bei RWE startet die Urabstimmung am Dienstag, EnBW befindet sich noch in den Verhandlungen, Vattenfall steht der Auftakt noch bevor.
Die niedrigen Temperaturen und die Befürchtung in der Bevölkerung, dass in Zeiten rasant steigender Energiepreise durch Streiks in Kraftwerken der Strom ausfällt oder die Heizungen kalt bleiben, spielen den Gewerkschaften in die Hände. Nicht von ungefähr beeilte sich Eon am Freitag, neue Verhandlungsbereitschaft zu signalisieren, um den Streik in letzter Minute doch noch abzuwenden. Die fast 92-prozentige Zustimmung der Gewerkschaftsmitglieder zum Arbeitskampf hat den Marktführer dann doch überrascht.
Den vier Riesen Eon, RWE, EnBW und Vattenfall bläst der Wind kräftig ins Gesicht. Energiewende, wegbrechende Gewinne und die wachsende Wechselbereitschaft ihrer Kunden setzen sie unter Druck. Einen Streik können sie da gar nicht gebrauchen. Auch wenn niemand wirklich befürchten muss, dass es ab Montag dunkel bleibt.