Berlin. . Aufgrund des Ofen-Booms in deutschen Haushalten ist der Preis für den Raummeter in den vergangenen Jahren um 90 Prozent gestiegen - zudem stoßen die Wälder allmählich an die Kapazitätsgrenzen.
Brennholz wird knapp und teuer. Zudem kann der stark angestiegene Bedarf kaum noch abgedeckt werden, wie die Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher (AGR) am Sonntag in Berlin mitteilte. Die Kapazitätsgrenze des in Deutschland verfügbaren Holzes in den Wäldern sei erreicht. Zwar werde derzeit noch weniger Holz entnommen als im Wald nachwachse. Aber die Ansprüche der Gesellschaft nähmen zu. Demnach werden pro Jahr zwischen 75 und 85 Millionen Kubikmeter Holz in deutschen Wäldern geerntet. Dem steht ein Zuwachs von jährlich rund 120 Millionen Kubikmeter gegenüber.
Würden der Arbeitsgemeinschaft zufolge alle 15 Millionen Haushalte, die bereits heute einen Holzofen besitzen, ausschließlich mit Holz heizen, entstünde ein Bedarf von schätzungsweise bis zu 300 Millionen Kubikmetern Holz, das Vierfache des jährlich nutzbaren Waldholzes. "Diese Entwicklung ist fatal für Umwelt, Klima und Geldbörse", sagt Denny Ohnesorge von der AGR.
Verbrauch von 11 auf 34 Kubikmeter gestiegen
Vor allem in den Stadtforstämtern wird das Holz knapp, wie eine bundesweite Umfrage der Arbeitsgemeinschaft ergab. Diese könnten den stark angestiegenen Bedarf kaum abdecken, hieß es. Nach Untersuchungen des Zentrums für Holzwirtschaft der Universität Hamburg sei der Holzverbrauch in den rund 15 Millionen Anlagen innerhalb von neun Jahren von 11 auf 34 Millionen Kubikmeter angestiegen. Mehr als jeder vierte deutsche Haushalt nutze Scheitholz, Hackschnitzel oder Holzpellets zum Heizen.
Auch am Holzpreis macht sich die zunehmende Nachfrage bemerkbar. In acht Jahren sie dieser um 90 Prozent gestiegen. Nach Auskunft der 16 befragten Forstämter kostet der Raummeter Brennholz im Bundesdurchschnitt rund 39 Euro. Am günstigsten ist der Rohstoff in Rostock mit 30 Euro. Die Münchner müssen für 53 Euro pro Raummeter am tiefsten in die Tasche greifen. (dpa/afp)