Mülheim. .

Die Energiepreise steigen, Öl und Gas werden teurer. Daher geht der Trend zum Heizen mit Holz – immer mehr Mülheimer befeuern ihre Öfen und Kamine mit dem Rohstoff. Doch: Auf Holz aus Mülheimer Wäldern muss lange gewartet werden. Wer heute bei der Oberförsterei Brennholz bestellt, bekommt dies frühestens Mitte Fe­bruar geliefert.

75 Euro inklusive Lieferung

Je nach Tarif kostet eine Kilowattstunde Erdgas zur Zeit zwischen 7 und 10 Cent. 100 Liter Heizöl schlagen aktuell mit über 130 Euro zu Buche. Die steigenden Energiepreise lassen viele Verbraucher auf die klassische Variante des Heizens zurückkommen. Zum Vergleich: Ein Raummeter Holz kostet 75 Euro, inklusive Anfuhr bis Bordsteinkante. Zwar steigt der Preis für Holz auch, doch sei es immer noch wesentlich preiswerter, weiß Stadtsprecher Volker Wiebels nach Rücksprache mit der Oberförsterei.

Dieser beobachte seit einigen Jahren die steigende Nachfrage nach geschlagenem Holz aus städtischen Wäldern. 500 Festmeter Kaminholz werden auf 1000 Hektar Mülheimer Waldfläche im Jahr geschlagen. „Dass das Brennholz aus dem Wald knapp wird, lässt sich so aber nicht sagen“, erklärt Wiebels. „Holz ist ein nachwachsender Rohstoff – bei richtiger Bewirtschaftung des Waldes sollte es nie knapp werden.“ Schließlich werde nicht mehr geschlagen, nur weil die Nachfrage steige. Dennoch, Brennholz ist so gefragt wie nie – mit Lieferengpässe sollten Kunden also rechnen. „Wer heute bestellt, muss bis Mitte Februar warten.“

Fällen verboten

Sich während der Heizperiode zwischen Oktober und März selbst mit Brennholz aus den Wäldern zu versorgen ist übrigens verboten. Immer wieder komme es vor, dass Leute mit Motorsäge und Äxten im Wald beim Wildschlagen der Bäume erwischt werden, bestätigt Wiebels. „Das ist Diebstahl und wird angezeigt.“ Ebenso sei das Einsammeln von Ästen oder Baumteilen untersagt. „Man darf dem Wald nichts entnehmen, denn er gehört der Stadt.“

Auch Holzsägescheine oder Sammelscheine werden – wie in einigen anderen Städten üblich – in Mülheim jedoch nicht vergeben. „Die Flächen sollen naturbelassen bleiben“, erklärt der Stadtsprecher. Das Holz könne bestellt oder auch selbst bei der Oberförsterei abgeholt werden. Die Stadt weist jedoch darauf hin, dass den 35 cm langen Buchenscheiten bis zu 20 Prozent andere Kaminholzarten wie Birke oder Kirsche beigemischt sein können. Und: „Sie sollten vor der Verwendung noch abgelagert werden, da wir leider kein abgelagertes Holz liefern können.“

Bestellungen nimmt die Oberförsterei entgegen: 899 287 -91/-92. Terminwünsche werden im Rahmen der Vorbestellungen nach Möglichkeit berücksichtigt.