Bottrop.

. Holz ist zu einer immer wichtigeren Alternative zu fossilen Brennstoffen wie Erdgas und Heizöl geworden. Immer mehr Menschen versprechen sich von dem nachwachsenden Rohstoff eine auf Dauer ökologischere und preiswertere Lösung für die Beheizung ihrer eigenen vier Wände. Das führt zu einer erhöhten Nachfrage und somit auch zu höheren Preisen.

Von null

Das wiederum freut den Handel. Hubert Hegemann, Geschäftsführer der Bäuerliche Bezugs- und Absatzgenossenschaft Bottrop: „Vor fünf Jahren war der Holzmarkt für uns kaum interessant. Inzwischen sind Holzscheite und -Pellets – gepresste Sägespäne – von null zu einem sich gut verkaufenden Produkt geworden.“ Immer mehr Menschen bedienten sich Kamin- und Pelletöfen, um sich den steigenden Preisen für fossile Brennstoffe zu entziehen. Während sich der Preis für Heizöl in den letzten Jahren fast verdoppelt habe, sei der Rohstoffpreis für Holz nur moderat gestiegen. Aktuell verkaufe die Genossenschaft eine Raummeterbox Holzscheite für 99 Euro. Vor fünf Jahren seien das etwa 79 Euro gewesen.

Auch für die Zukunft

Auch Frank Rottmann, Geschäftsführer von Kaminholz-Kirchhellen, blickt zuversichtlich in die Zukunft. „Dank steigender Heizölpreise erwarten wir auch für die Zukunft eine weiter steigende Nachfrage bei Kaminholz“, so Rottmann. Bereits in den letzten vier Jahren sei die Nachfrage bei Kaminholz-Kirchhellen um etwa 25 Prozent gestiegen, genau wie der Preis für die begehrte Brennstoffalternative. „Viele Haushalte wurden in den letzten Jahren mit Kaminöfen ausgestattet, bei Neubauten lassen sich die Bauherren den Kamin oft gleich mit installieren. Alleine anhand der stetig steigenden Anzahl von Edelstahlschornsteinen wird das deutlich.“

Anders als viele Forstbetriebe hat Frank Rottmann noch brennfertiges Kaminholz vorrätig. Zwar sei es auch bei ihm in den letzten Jahren zu Engpässen gekommen. Diese seien jedoch nur Folgen einer unterschätzten Nachfrage gewesen. „Manchmal hatte ich schon vor Weihnachten kein getrocknetes Holz mehr. Die Nachfrage hängt stark von den Witterungsverhältnissen ab. In einem frühen Winter wie in diesem Jahr ist die Nachfrage vor Weihnachten schon sehr groß. Im letzten Winter ging es erst im Januar richtig los.“

Bessere Pflege

Markus Herber ist Förster beim Landesbetrieb Wald und Holz NRW. Er betreut die Bottroper Wälder seit acht Jahren. „Ich gehe davon aus, dass die Energiepreise weiterhin ansteigen werden. Dementsprechend wird natürlich mehr in Richtung Brennholz gemacht.“

Das sei jedoch keineswegs nachteilig. Denn so würde der Wald besser gepflegt und Platz für hochwertigere und gesunde Bäume geschaffen. Zahlen, die belegen, wie viel mehr Holzbestände inzwischen zu Heizzwecken verwendet werden, hat Herber nicht vorliegen. Herber: „Natürlich wird nur das abgeholzt, was auch nachwächst.“