München. Verbraucher verschenken bei der Riester-Rente offenbar Milliarden. Nach einem Medienbericht bekommt fast die Hälfte der Sparer nicht die vollen Zuschüsse, Millionen erhalten sogar überhaupt kein Geld vom Staat. Laut Verbraucherzentrale sind viele Menschen mit der Riester-Rente schlicht überfordert.
Millionen Sparer lassen sich bei der Riester-Rente weiter Geld vom Staat entgehen, weil sie die staatliche Förderung nicht oder nicht voll ausschöpfen. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion der Linken hervor, die der "Süddeutschen Zeitung" nach eigenen Angaben vorliegt.
Demnach sind 2009 mehr als 9,6 Millionen geförderte Personen mit einer Grundzulage gezählt worden. Dem hätten 13,25 Millionen Verträge gegenüber gestanden. Rund drei Millionen Sparer hätten die Zulage für 2009 also nicht beantragt. Von denjenigen, die dies taten, erhielten nach den Angaben der Regierung wiederum nur 5,4 Millionen, also etwas mehr als die Hälfte, die volle Zulage. Der Rest habe die Förderung nicht ausgeschöpft, fast jeder Fünfte (knapp 1,7 Millionen) habe nicht einmal 50 Prozent des Zuschusses kassiert, berichtet die Zeitung weiter.
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Niels Nauhauser, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, sagte der Zeitung, die Verbraucher seien mit der Komplexität der Riester-Rente überfordert. Die meisten hätten zudem kein Interesse daran, sich immer wieder mit Altersvorsorge zu beschäftigen. Hinzu komme, dass es den Vermittlern vor allem um die Provision bei Abschluss des Vertrags gehe. Den Kunden Jahr für Jahr bei der Nutzung der Riester-Rente zu beraten, sei nicht lukrativ. (dapd)