Berlin. Ob fettarm, Voll- oder H-Milch: Ein Liter Milch im Supermarkt kostet ab sofort neun Cent mehr. Profitieren sollen die Landwirte, sie bekommen am Ende des Monats mehr Milchgeld. Diese Neuregelung sei “überfällig“ gewesen, sagte ein Sprecher, denn die Milch sei knapp.
Milch wird deutlich teurer: Preisführer Aldi erhöhte am Freitag den Preis für einen Liter Milch um neun Cent, das ist ein Aufschlag um 20 Prozent. Es sei nur "eine Frage von Tagen, bis die anderen Discounter nachziehen", sagte Einzelhandelsexperte Matthias Queck vom Marktanalyse-Unternehmen Planet Retail.
Bei Aldi Süd kostet ein Liter fettarme Milch nun 54 statt bisher 45 Cent, der Liter Vollmilch verteuerte sich von 51 auf 60 Cent. Auch H-Milch kostet neun Cent mehr.
Neue Milch-Preise gelten für halbes Jahr
Handel und Molkereien haben zum ersten November neue Preise verhandelt, die nun ein halbes Jahr lang gelten. Grund für den hohen Aufschlag sind nach Angaben des Milchindustrieverbandes die jahreszeitlich sinkende Milchmenge und gleichzeitig gute Preise für den Export von Milchprodukten - "die Milch ist recht knapp".
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Die Bauern werden von der Preiserhöhung auf alle Fälle profitieren, sagte ein Sprecher des Bauernverbandes; und das sei auch "überfällig". Derzeit bekämen die Landwirte im bundesweiten Durchschnitt 29,3 Cent pro Liter Milch.
Landwirte haben gestiegene Futterkosten bislang nicht weitergegeben
Futter- und Pachtkosten seien aber stark gestiegen; diese Kostensteigerungen seien in der Vergangenheit nicht weitergegeben worden. Noch im vergangenen Jahr betrug der durchschnittliche Auszahlungspreis laut Bauernverband 35 Cent pro Liter Milch.
Wie hoch der Preisaufschlag für die Bauern sein wird, wird sich Ende des Monats zeigen, wenn die Molkereien die Landwirte bezahlen. Molkereien mit hochwertigen Produkten zahlen mehr als Molkereien, die vor allem Trinkmilch herstellen. (afp)