Berlin. Er wolle vermeiden, dass es künftig zu Interessenskonflikten kommen könnte, sagte der Kanzlerkandidat der SPD. Darum will er sein Aufsichtsratsmandat bei Thyssen-Krupp abgeben. Beim BVB, wo Steinbrück ebenfalls im Aufsichtsrat sitzt, will er aber bleiben. Dort befürchtet er keinen Interessenskonflikt.
SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück will sein Aufsichtsratsmandat bei Thyssen-Krupp abgeben, das gleiche Amt bei Borussia Dortmund aber behalten. Den Posten beim größten deutschen Stahlkonzern werde er aufgeben, damit es nicht zu Interessenkonflikten komme und "ich auch selber nicht ins Zwielicht gerate", sagte Steinbrück am Montag in Berlin.
Kurz zuvor hatte ihn der SPD-Parteivorstand einstimmig zum Herausforderer von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für die Bundestagswahl 2013 nominiert.
Beim BVB, dem einzigen deutschen börsennotierten Fußball-Bundesligisten, will Steinbrück sein Amt als Aufseher aber fortsetzen. "Sie werden verstehen, dass ich mein zweites Aufsichtsratsmandat gerne behalten möchte, wo es erkennbar niemals zu einem Interessenkonflikt kommen kann", sagte Steinbrück vor Journalisten. "Wo alleine die Farbenlehre nicht ganz die Linie meiner politischen Präferenzen entspricht." Aber auch nach Rücksprache mit BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke werde er dem Gremium weiter angehören.
Seit November 2010 sitzt der ehemalige Bundesfinanzminister im Aufsichtsrat der Schwarz-Gelben. Aufseher beim Thyssen-Krupp ist der 65-Jährige seit dem 21. Januar 2010. Für diese Tätigkeit erhielt er im Geschäftsjahr 2010/11 nach Konzernangaben eine Vergütung von rund 67.000 Euro. (rtr)