Bonn. SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat einen Schlussstrich unter seine umstrittenen Nebentätigkeiten gezogen: Er sagte, dass er künftig keine Vorträge gegen Honorar halten werde. Außerdem legte er sein Aufsichtsratsmandat bei Thyssen-Krupp nieder.
Nach seiner Nominierung als SPD-Kanzlerkandidat hat Peer Steinbrück einen Schlussstrich unter seine umstrittenen Nebentätigkeiten gezogen: Er kündigte an, ab sofort keine Vorträge gegen Honorar mehr zu halten. Zugleich legte er sein Aufsichtsratsmandat bei Thyssen-Krupp nieder, das ihm allein im letzten Geschäftsjahr 67.000 Euro eingebracht hatte. Er werde aber nach Rücksprache mit dem Verein Mitglied des Aufsichtsrats von Borussia Dortmund bleiben; in dieser Funktion erhält Steinbrück 7000 Euro jährlich.
Kritik an seinen Auftritten als bezahlter Redner
Vor allem an den bezahlten Rednerauftritten für Unternehmen hatte es Kritik gegeben: Zusätzlich zu seinen Diäten als Bundestagsabgeordneter hat Steinbrück in den vergangenen drei Jahren über eine halbe Million Euro für solche Vorträge erhalten. Im Gespräch mit der WAZ plädierte die Antikorruptionsorganisation Transparency International dafür, dass Steinbrück die Einnahmen seiner Partei spendet.
Der SPD-Vorstand nominierte Steinbrück gestern einstimmig zum Kanzlerkandidaten, endgültig soll er auf einem Sonderparteitag am 9. Dezember in Hannover gekürt werden. Die Parteibasis in NRW fordert von Steinbrück einen erkennbar „sozialen“ Kurs. Die Agenda-Politik sei von gestern. (ck, mk)