Frankfurt/Main. . Da der bisherige Eigentümer Sun-Capital die vorgelegten Sanierungspläne nicht mittragen wollte und ein neuer Investor nicht gefunden wurde, wird der traditionsreiche Versandhandel abgewickelt. Rund 2000 Mitarbeiter werden kommende Woche entlassen.
Der insolvente Versandhändler Neckermann wird abgewickelt. Zwar fänden "noch Gespräche mit einem interessierten Investor statt", teilte Neckermann am Mittwoch in Frankfurt am Main mit. Aus insolvenzrechtlichen Gründen jedoch habe die Geschäftsleitung entschieden, Neckermann abzuwickeln.
"Nach monatelangen Gesprächen mit potenziellen Investoren konnte bis zum jetzigen Zeitpunkt kein Investor gefunden werden", teilte Neckermann mit. Deswegen würden die meisten der rund 2000 Mitarbeiter zum 1. Oktober freigestellt. Über eine interne Jobbörse sei bereits "eine große Anzahl" an Beschäftigten an andere Unternehmen vermittelt worden. Die Insolvenzverwaltung habe die Belegschaft am Morgen über die Situation informiert.
US-Investor wollte Sanierungsplan nicht mitttragen
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Erst im April hatte Neckermann seine Neuausrichtung bekanntgegeben. Das Unternehmen wollte das Geschäft mit dicken Versandhauskatalogen aus Papier vollständig beenden. Unter dem Namen Neckermann.de sollte es zum reinen Internet-Händler werden. In diesem Zuge wollte sich die Traditionsfirma auch von 1380 seiner rund 2500 Beschäftigten trennen. Das Sortiment sollte neu geordnet und in den Bereichen Technik und Möbel ausgebaut werden.
Neckermann, 1950 in Frankfurt am Main gegründet, hatte 1995 als eines der ersten Versandhäuser in Deutschland sein Onlinegeschäft www.neckermann.de gestartet - hielt aber auch am Kataloggeschäft fest. Neckermann gehörte bis Anfang 2008 zum ebenfalls pleite gegangenen Handelskonzern Arcandor. Arcandor war 2009 in die Insolvenz gerutscht. Zu dem Konzern gehörte auch der Versandhändler Quelle, der als Katalogversender ebenfalls Probleme hatte. Nachd er Arcandor-Pleite ging Neckermann an Sun Capital. (afp/rtr)