Essen. Der nordrhein-westfälische IG-Metall-Chef Oliver Burkhard steht offenbar vor dem Wechsel in den Vorstand des größten deutschen Stahlproduzenten ThyssenKrupp. Die IG Metall teilte am Montag mit, sie habe den 40-jährigen Betriebswirt nach Absprache mit den Arbeitnehmervertretern und der Arbeitgeberseite als Kandidaten für die Position des Arbeitsdirektors vorgeschlagen.

Die IG Metall in NRW verliert völlig überraschend ihren Chef: Oliver Burkhard wechselt aller Voraussicht nach in den Vorstand von Thyssen-Krupp. Er werde für die Position des Arbeitsdirektors beim Stahl- und Technologiekonzern vorgeschlagen, teilte die IG Metall mit. Da die Arbeitnehmerseite für diesen Vorstandsposten das Vorschlagsrecht hat und laut IG Metall die Personalie bereits mit dem Vorstand abgestimmt sei, gilt die Bestellung Burkhards als sicher. Er folgt damit Ralph Labonte, der aus gesundheitlichen Gründen ausscheide. Der Aufsichtsrat von Thyssen-Krupp soll am 21. November darüber entscheiden.

Die Nachfolge von Burkhard als IG-Metall-Chef im größten Landesverband werde "in Kürze" entschieden, hieß es. Der 40-jährige Burkhard galt als größtes Talent der Gewerkschaft und wurde auch als Kandidat für den Vorsitz der IG Metall in Deutschland gehandelt. IG-Metall-Chef Berthold Huber erklärte zum Wechsel Burkhards ins Management von Thyssen-Krupp, dies sei der wichtigste Konzern für die industrielle Wertschöpfung von Deutschland. Zur offenen Führungsfrage in NRW äußerte er sich nicht. An der Gewerkschaftsbasis zeigte man sich völlig überrascht von Burkhards Entscheidung.