Frankfurt/Main. . Die Krise hat nun auch den größten europäischen Autobauer VW erreicht. Vor allem der Markt in Europa schwächelt. Der Konzern will laut einem Medienbericht von Freitag im laufenden Jahr 2012 weltweit noch 9,4 Millionen Fahrzeuge verkaufen.
Europas größter Autobauer Volkswagen reagiert einem Pressebericht zufolge auf die Abkühlung der Konjunktur und reduziert – trotz des Verkaufsstarts für den neuen Golf 7 im November – seine Erwartungen für das laufende Jahr. Intern habe Vertriebsvorstand Christian Klingler den Absatzplan um 300.000 Fahrzeuge gekürzt, berichtete das „Handelsblatt“.
Der überwiegende Teil der Streichungen entfalle auf Europa, wo Klingler 250.000 Fahrzeuge im Vergleich zum bisherigen Plan aus der Kalkulation nehme. Entsprechend weniger Autos baue der Konzern in der Herbst- und Winterproduktion. VW wollte den Bericht nicht kommentieren. „Zu Spekulationen äußern wir uns nicht“, sagte ein VW-Sprecher.
VW legt in China und USA zu
Für das Gesamtjahr geht der Konzern jetzt nach Informationen der Zeitung intern nur noch von 9,4 Millionen verkauften Fahrzeugen aus – bisher waren es 9,7 Millionen. Darin sei der Absatz der neuen Tochter Porsche bereits enthalten. Das wäre allerdings immer noch deutlich mehr als von vielen Branchenbeobachtern erwartet. 2011 hatte Volkswagen 8,4 Millionen Autos abgesetzt – ein Plus von 15 Prozent im Vergleich zum Jahr zuvor. Bis 2018 will der Konzern den Absatz auf mindestens zehn Millionen Einheiten jährlich steigern.
Bisher konnte sich VW weitgehend von der Konjunktur abkoppeln. Der Konzern legt vor allem in China und den USA zu, während der weitgehend auf Europa begrenzte Autobauer Opel von September an in fast allen deutschen Werken Kurzarbeit angeordnet hat.
„Jetzt erwischt die Krise auch den Marktführer VW“, sagte Autoprofessor Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen dem „Handelsblatt“. VW räumte ein, dass die nächsten Monate insgesamt „deutlich schwieriger und fordender werden“. (dapd)