Essen. Das Revier wird derzeit von schlechten Wirtschaftnachrichten erschüttert: Mehrere Konzerne planen einen drastischen Stellenabbau, Kurzarbeit droht, ganze Werke sind gefährdet. Ein Überblick über die Hiobsbotschaften.

Dem Ruhrgebiet droht eine Job-Krise: Wichtige Ruhrgebietskonzerne planen drastische Maßnahmen, um ihr Geschäft wieder auf Vordermann zu bringen. Den Beschäftigten drohen Kündigungen und finanzielle Einbußen. Händeringend suchen die Konzerne nach Wegen, Absatzrückgang und konjunkturelle Flaute in den Griff zu bekommen. Eine Auswahl.

Karstadt: Dem Essener Warenhaus-Konzern macht die Euro-Krise zu schaffen. Konsequenz: 2000 Vollzeitstellen sollen wegfallen. Betroffen sind 3000 Mitarbeiter, weil Karstadt viel auf Teilzeit setzt. Dabei hatten die Mitarbeiter seit Jahren auf Teile ihres Lohns verzichtet. Die Filialen in Dortmund, Duisburg und Düsseldorf kämpfen zudem mit Umsatzrückgängen.

RWE: Der Energieversorger will laut Gewerkschaft Verdi weitere 2000 bis 5000 Stellen abbauen, zusätzlich zu den bereits angekündigten 8000 Jobs, die RWE sowieso einsparen möchte. Der neue Chef Peter Terium erwägt, Abteilungen ins Ausland zu verlagern. Was der Stellenabbau für die wichtigen Standorte Essen und Dortmund bedeutet, ist noch offen.

Eon: Weltweit will der Energieversorger wegen hoher Verluste und Kosten durch die Energiewende 11 000 Stellen streichen. Allein in Deutschland sollen 6000 Arbeitsplätzen wegfallen. Über Monate hinweg hatte es daher Streit mit dem Betriebsrat gegeben.

Thyssen-Krupp: Am Stahlstandort Duisburg droht Kurzarbeit, denn die Nachfrage aus der Autoindustrie lässt nach. Außerdem hat sich der Essener Stahlkonzern im Ausland massiv verspekuliert. Die in den USA und in Brasilien gebauten Stahlwerke erwiesen sich als Milliarden-Verlustbringer.

Opel: Der Autobauer leidet unter schwachen Verkaufszahlen. Das Bochumer Opel-Werk steht auf der Kippe. Die Stadt bangt um den größten privaten Arbeitgeber. Nun soll es ein neuer Manager an der Spitze richten. Der Aufsichtsrat hat den bisherigen Strategievorstand Thomas Sedran zum stellvertretenden Opel-Chef ernannt.

Metro: Der Handelskonzern plant den Abbau von 900 der 11 000 Stellen, allein in der Hauptverwaltung in Düsseldorf sollen 200 Stellen wegfallen. Der Jobabbau ist Teil eines Kostensenkungsprogramms. Metro-Chef Olaf Koch hatte angekündigt, 100 Millionen Euro einzusparen.