Bitterfeld. . Der Aufsichtsrat des insolventen Solarkonzerns Q-Cells hat sich am Mittwoch für Verkauf des deutschen Unternehmens an einen südkoreanischen Konzern entschieden. Die Südkoreaner hatten im Vorfeld erklärt, drei Viertel der Arbeitsplätze in Ostdeutschland zu erhalten.

Der insolvente Solarkonzern Q-Cells geht an die südkoreanische Hanwha -Gruppe. Die Gläubiger schlugen das Angebot des spanischen Wettbewerbers Isofoton aus und erteilten dem asiatischen Mischkonzern am Mittwoch nach mehrstündigen Beratungen den Zuschlag, wie eine Q-Cells-Sprecherin sagte.

Hanwha und Insolvenzverwalter Henning Schorisch hatten bereits am Wochenende einen Kaufvertrag unterzeichnet, der die Übernahme des Standortes im ostdeutschen Bitterfeld und des Werks in Malaysia sowie den Erhalt von drei Viertel der 1550 Arbeitsplätze vorsieht.

40 Millionen Euro in bar

Neben der Übernahme von Verbindlichkeiten der malaysischen Tochter von knapp 220 Millionen Euro will Hanwha zudem 40 Millionen Euro in bar zahlen. Die Anleihe-Gläubiger will der Konzern allerdings nicht bedienen. Auch die Aktionäre werden leer ausgehen, wie Insolvenzverwalter Schorisch zuletzt betonte.

Bitterfeld gestern und heute

Durch die Gründung des Q-Cells-Konzerns mit seinen Tochterfirmen ist Bitterfeld-Wolfen zu einem Weltzentrum der Solarindustrie geworden.
Durch die Gründung des Q-Cells-Konzerns mit seinen Tochterfirmen ist Bitterfeld-Wolfen zu einem Weltzentrum der Solarindustrie geworden. © imago stock&people
... Gebiet zu renaturieren.
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Die Chemieanlagen wurden nach der Wiedervereinigung privatisiert.
Die Chemieanlagen wurden nach der Wiedervereinigung privatisiert.
... auf dem Fluss in der Nähe des Chemiewerks zu sehen.
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Es entstand das Naturschutzgebiet Goitzsche.
Es entstand das Naturschutzgebiet Goitzsche.
... für die marode Ausstattung der Industrie und ...
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Um das
Um das "Solar Valley" geht es auch in Monika Marons neustem Roman "Bitterfelder Bogen". © imago stock&people
Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Bitterfeld ein Zentrum der chemischen Industrie.
Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Bitterfeld ein Zentrum der chemischen Industrie.
Diese Bilder enstanden im Jahr 1990. Noch immer sind schaumige Rückstände ...
Diese Bilder enstanden im Jahr 1990. Noch immer sind schaumige Rückstände ...
Ihr Buch über Umweltverschmutzung in der DDR durfte aber nur in der Bundesrepublik erscheinen.
Ihr Buch über Umweltverschmutzung in der DDR durfte aber nur in der Bundesrepublik erscheinen.
... die Stadt wurde zu einem Symbol ...
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... die Stadt Bitterfeld in Sachsen-Anhalt ...
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Im Sommer 2007 fusionierte Bitterfeld mit der Nachbarstadt Wolfen und den Gemeinden Greppin, Holzweißig und Thalheim ...
Im Sommer 2007 fusionierte Bitterfeld mit der Nachbarstadt Wolfen und den Gemeinden Greppin, Holzweißig und Thalheim ... © imago stock&people
30 Jahre nach ihrer ersten Reportage hat die Schriftstellerin ...
30 Jahre nach ihrer ersten Reportage hat die Schriftstellerin ... © imago stock&people
1998 wurde der Braunkohletagebau bei Bitterfeld geflutet, um das ...
1998 wurde der Braunkohletagebau bei Bitterfeld geflutet, um das ...
... in ihrem Debütroman ...
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Auch Braunkohle wurde rund um Bitterfeld gewonnen.
Auch Braunkohle wurde rund um Bitterfeld gewonnen.
Zu den Auszeichnungen, mit denen Maron bereits geehrt wurde, gehören der Kleist-Preis, der Evangelische Buchpreis und die Carl-Zuckmayer-Medaille. In diesem Jahr ist sie zudem Mainzer Stadtschreiberin.
Zu den Auszeichnungen, mit denen Maron bereits geehrt wurde, gehören der Kleist-Preis, der Evangelische Buchpreis und die Carl-Zuckmayer-Medaille. In diesem Jahr ist sie zudem Mainzer Stadtschreiberin.
Monika Maron wurde 1941 in Berlin geboren. Sie arbeitete erst als Fräserin, studierte dann Theaterwissenschaft und war als Journalistin tätig, bevor sie ab 1976 freie Schriftstellerin wurde. 1988 verließ sie die DDR und ging nach Hamburg, inzwischen lebt sie wieder in Berlin.
Monika Maron wurde 1941 in Berlin geboren. Sie arbeitete erst als Fräserin, studierte dann Theaterwissenschaft und war als Journalistin tätig, bevor sie ab 1976 freie Schriftstellerin wurde. 1988 verließ sie die DDR und ging nach Hamburg, inzwischen lebt sie wieder in Berlin. © ddp
Zu DDR-Zeiten wurden allerdings keine Modernisierungen der Anlagen durchgeführt, ...
Zu DDR-Zeiten wurden allerdings keine Modernisierungen der Anlagen durchgeführt, ...
... die gefährliche Umweltverschmutzung.
... die gefährliche Umweltverschmutzung.
... und erzählt von der Wiederauferstehung der Region.
... und erzählt von der Wiederauferstehung der Region. © imago stock&people
...
... "Flugasche" 1981 beschrieben.
... zur neu gegründeten Stadt Bitterfeld-Wolfen.
... zur neu gegründeten Stadt Bitterfeld-Wolfen. © imago stock&people
Die Stadt ist nicht mehr nur als Chemiestandort bekannt.
Die Stadt ist nicht mehr nur als Chemiestandort bekannt. © imago stock&people
... die Schriftstellerin Monika Maron ...
... die Schriftstellerin Monika Maron ...
Als die
Als die "schmutzigste Stadt Europas" hat ...
... Bitterfeld erneut besucht ...
... Bitterfeld erneut besucht ... © imago stock&people
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Q-Cells hatte im April Insolvenz angemeldet, nachdem das Eigenkapital aufgezehrt war und eine fällige Anleihe über rund 200 Millionen Euro nicht bedient werden konnte. Zwei weitere Anleihen über insgesamt 375 Millionen Euro würden 2014 und 2015 fällig. (rtr)