Bitterfeld. . Das insolvente Solarunternehmen Q-Cells aus Bitterfeld wird einem Medienbericht zufolge an den südkoreanischen Mischkonzern Hanwha verkauft. Im Laufe des Freitags wolle Hanwha den Kaufvertrag unterschreiben. Dem Verkauf müssten die Gläubiger und das Kartellamt aber noch zustimmen.

Der südkoreanische Mischkonzern Hanwha greift nach dem insolventen Solarkonzern Q-Cells aus Bitterfeld. Hanwha wolle noch im Laufe des Freitags den Kaufvertrag unterschreiben, berichtete die "Financial Times Deutschland" in ihrer Online-Ausgabe. Q-Cells-Insolvenzverwalter Henning Schorisch selbst war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen, ein Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren. Ein Verkauf an das südkoreanische Unternehmen wäre aber keine Überraschung: Hanwha hatte bereits im Juni Interesse an Q-Cells angemeldet.

Hanwha erwäge, Q-Cells zu übernehmen, hatte ein Konzernsprecher damals in Seoul erklärt. Die Hanwha-Gruppe gehört mit einem Umsatz von etwa 27 Milliarden US-Dollar zu den größten Unternehmen Südkoreas. Das Solargeschäft ist in der an der Nasdaq notierten Hanwha SolarOne (früher Solarfun) mit Sitz in Shanghai gebündelt, die beim Solarmodulbau bereits seit Jahren mit Q-Cells zusammenarbeitet.

Q-Cells, einst größter deutscher Solarkonzern mit rund 2300 Mitarbeitern, hatte Anfang April Insolvenzantrag gestellt. Betroffen davon waren die damals noch rund 1300 Beschäftigten am ostdeutschen Standort Bitterfeld-Wolfen. Insolvenzverwalter Schorisch hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst große Teile von Q-Cells sowie möglichst viele Arbeitsplätze zu retten. Die Dünnschicht-Tochter Solibro wurde bereits an den chinesischen Konzern Hanergy verkauft.