Düsseldorf. Seit wenigen Wochen erst ist Portigon, die Nachfolgegesellschaft der abgewickelten Landesbank WestLB, am Start. Und schon soll der Aufsichtsratschef, Ex-Staatssekretär Wolfgang Steller, abgelöst werden. Sein Nachfolger könnte ausgerechnet Finanzminister Norbert Walter-Borjans werden.
Knapp zwei Monate nach Abwicklung der maroden WestLB kommt die beim Land verbliebene Nachfolgegesellschaft Portigon nicht zur Ruhe. Nach Informationen der WAZ Mediengruppe steht der neue Aufsichtsratschef Wolfgang Steller bereits wieder vor seiner Abberufung. Der Ex-Staatssekretär war kürzlich für eine fünfjährige Amtszeit ernannt worden.
Ein Sprecher des Finanzministeriums erklärte lediglich, Steller bleibe Mitglied im Aufsichtsrat. Die genaue Zusammensetzung werde am 1. September festgelegt, wenn sich das Kontrollgremium nach Ausscheiden früherer WestLB-Miteigner neu formiere.
FDP-Fraktionsvize Ralf Witzel wertet die Personalrochade dagegen „als Symptom für große Probleme bei der Portigon“, die als Servicegesellschaft die Abwicklung von milliardenschweren Schrottpapieren im Sinne des Steuerzahlers begleiten soll. Witzel verlangt in einer Anfrage Auskunft darüber, ob Gerüchte zuträfen, Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) wolle persönlich den Portigon-Aufsichtsrat leiten. Allein der Gedanke sei „völlig abwegig“, so Witzel, da der Finanzminister in puncto Unabhängigkeit, Erfahrung und Zeit „elementare Anforderungen“ nicht erfülle.