Berlin. . Ein Bonus von 17,4 Millionen Euro für VW-Chef Martin Winterkorn. Die SPD sieht angesichts der Rekordzahlungen für Konzernvorsitzende „den sozialen Frieden in Gefahr“. Deshalb fordert sie eine Grenze für Managergehälter einzuführen.

Der Mega-Bonus für VW-Chef Martin Winterkorn ruft die Aktionärsschützer wie die SPD auf den Plan. Ihr Fraktionsvize Joachim Poß hat eine Deckelung der Managergehälter gefordert. Er erinnerte im Gespräch mit der WAZ daran, dass kein Gesetz die Aufsichtsräte daran hindere, selber eine Obergrenze festzusetzen: „Da spreche ich auch die Gewerkschaften an.“

Das gelte gerade für ein Unternehmen wie VW, an dem der Staat beteiligt sei und auch die Gewerkschaften eine „starke Rolle“ spielten. Andreas Meyer-Lauber, Chef des DGB-Landesverbandes NRW, sieht vor allem die Aktionäre in der Pflicht. Zwar säßen auch Gewerkschafter in den Aufsichtsräten. Diese seien aber in der Minderheit und würden oft unter Druck gesetzt, sagte der NRW-DGB-Chef der NRZ.

Poß rief den VW-Chef dazu auf, sein Rekordgehalt von 17,4 Millionen Euro infrage zu stellen. Winterkorn müsse zeigen, dass er nicht den Realitätsbezug verloren habe. Er solle „auf dem Teppich“ bleiben und erkennen, dass so hohe Boni „dem sozialen Frieden nicht gut tun“. Poß will einen neuen Anlauf nehmen, um die steuerliche Abzugsfähigkeit von Managergehältern auf eine Million Euro zu begrenzen. Die neue Diskussion zeige, dass der Spitzensteuersatz erhöht und eine Vermögenssteuer wieder eingeführt werden müsse. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz schlug eine Obergrenze von 10 Millionen Euro vor.