Bochum. .
Trotz des Aufschwungs können immer weniger Erwerbstätige von ihrer Arbeit leben, brauchen einen Zuschuss vom Staat, so der DGB-Bochum. So sei die Zahl der Haushalte mit mindestens einem erwerbstätigen Hartz-IV-Bezieher seit 2007 kontinuierlich angestiegen. Ende 2011 waren in Bochum 27 Prozent der Hartz IV-Empfänger zwischen 15 und 64 Jahren erwerbstätig. Ein Jahr zuvor waren es noch 24%.
„Das Verarmungsrisiko von Arbeitnehmern ist in den letzten Jahren erheblich gestiegen“, erklärt DGB-Regionsvorsitzender Michael Hermund. „Inzwischen müssen 7368 Erwerbstätige beim Jobcenter Bochum Leistungen beziehen, da ihr Einkommen nicht ausreicht. 3260 Beschäftigte haben einen 400 Euro Job und 2442 eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit, weitere gehen einer selbstständigen Tätigkeit nach.“ Damit sei Hartz IV keinesfalls nur ein Fürsorgesystem für hilfebedürftige Arbeitslose, sondern in immer stärkerem Maße auch für Erwerbstätige, die von ihrem Arbeitseinkommen allein nicht leben können.
Erwerbstätige erhalten in der Regel Leistungen für Unterkunft und Heizung. „In Bochum sind das durchschnittlich 361 Euro monatlich, die insbesondere von der Kommune aufgebracht werden müssen“, so Hermund weiter. „Das bedeutet, dass allein für die Sicherung des Existenzminimums für arbeitende Hilfebedürftige in Bochum Millionenbeträge gezahlt wurden.“.