Madrid. . Zur Rettung der Banken benötigt Spanien bis zu 62 Milliarden Euro. Das belegen zwei aktuelle Untersuchungen. Damit bliebe das Land deutlich unter der bereits in Aussicht gestellten Finanzspritze.
Spaniens Bankensektor braucht bis zu 62 Milliarden Euro an frischem Kapital. Das geht aus einer Untersuchung zweier unabhängiger Rechnungsprüfer hervor, wie am Donnerstag aus Madrid verlautete. Die EU hat Spanien für die maroden Banken bereits eine Finanzspritze von bis zu 100 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.
Das schlimmste Szenario bewege sich finanziell damit weit unter dem von der EU zugesicherten Puffer, sagte der stellvertretende Leiter der spanischen Notenbank, Fernando Restoy. Die Regierung in Madrid will anhand der unabhängige Rechnungsprüfung feststellen, wie viel Geld für die Bankenhilfe benötigt wird.
Spanien will in den kommenden Tagen Hilfen beantragen
Spaniens Wirtschaftsminister Luis de Guindos erklärte zuvor in Luxemburg, der entsprechende Antrag sei „nur eine Formalität“ und werde „in den kommenden Tagen“ folgen. Die Einzelheiten würden im Juli geklärt. So muss insbesondere festgelegt werden, welche Banken rekapitalisiert und welche Banken abgewickelt werden müssen.
Der irische Finanzminister Michael Noonan warf seinem spanischen Kollegen vor, schon viel zu lange gewartet zu haben: Hätte der schon am vorvergangenen Wochenende den Antrag vorgelegt, „dann hätte das auch die Märkte beruhigt“, sagte Noonan. Die Zusage der Währungspartner, Spanien bis zu 100 Milliarden Euro zur Rettung seiner Banken zu geben, hatte für keine Beruhigung an den Börsen gesorgt. Stattdessen waren die Zinsen des Landes weiter nach oben geschnellt. (dapd)