Düsseldorf. . Der Düsseldorfer Energiekonzern Eon will sich von Regionalversorgern mit rund 3700 Beschäftigten trennen. Nun wittern die Kommunen ihre Chance. Auch in NRW laufen Gespräche über einen möglichen Einstieg von Städten und Gemeinden.
Der Düsseldorfer Energiekonzern Eon will sich von Unternehmen mit rund 3700 Beschäftigten trennen. Auf der Verkaufsliste steht unter anderem der nordrhein-westfälische Regionalversorger Eon Westfalen Weser. Das Unternehmen mit Sitz in Paderborn zählt 1000 Mitarbeiter und betreibt Verteilnetze für Strom, Gas und Wasser. Trennen will sich der Konzern auch von den Tochterfirmen Eon Mitte (Kassel) und Eon Thüringer Energie (Erfurt).
Damit gibt Eon ein Viertel seines deutschen Regionalgeschäfts ab. In Kreisen der Arbeitnehmer wird der Rückzug kritisch beäugt. „Dadurch verliert Eon an Verankerung in den Kommunen“, hieß es.
Nach Privatisierungen nun Trend zur „Re-Kommunalisierung“
Der Konzern hofft darauf, dass nun Kommunen als Eigentümer einspringen. Auch in NRW gebe es hierzu bereits Gespräche, teilte Eon mit. In der Energiebranche ist nach Jahren der Privatisierungen ein Trend zur „Re-Kommunalisierung“ zu erkennen.
„Die Kommunen haben ein hohes Interesse, als Akteure der Energiewende dabei zu sein“, sagte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, dieser Zeitung. „Netze zu übernehmen ist eine Chance, um sich stärker am Markt zu etablieren. Das schafft auch Arbeitsplätze in der Region.“ Das Risiko nannte Landsberg auch angesichts niedriger Kreditzinsen „überschaubar“.