Essen.. Der klamme Energiekonzern verkauft seine Ferngastochter Open Grid Europe (OGE) für etwa 3,2 Milliarden Euro an eine Investorengruppe, zu der unter anderem die australische Investmentbank Macquarie sowie eine Gesellschaft des Versicherungskonzerns Münchner Rück/Ergo gehört. Eon kann den Verkaufserlös gut gebrauchen.

Geldregen für Eon: Der klamme Energiekonzern verkauft seine Ferngastochter Open Grid Europe (OGE) für etwa 3,2 Milliarden Euro an eine Investorengruppe, zu der unter anderem die australische Investmentbank Macquarie sowie eine Gesellschaft des Versicherungskonzerns Münchner Rück/Ergo gehört. Das teilte Eon gestern mit.

OGE, dessen Zentrale in Essen steht, betreibt das größte Ferngasleitungsnetz Deutschlands mit einer Länge von 12 000 Kilometern, rund 1600 Mitarbeiter sind beim Unternehmen beschäftigt. Der Verkauf signalisiert die Auflösung der einstigen Ertragsperle Ruhrgas. Andere Ruhrgasaktivitäten werden mit anderen Einheiten verschmolzen. Aus Unternehmenskreisen verlautete, dass die Käufergruppe eine Beschäftigungssicherung geben werde.

Eon kann den Verkaufserlös gut gebrauchen. Deutschlands größter Energiekonzern steckt in einem Radikalumbau, bei dem allein in Deutschland 6000 Stellen abgebaut werden sollen. Bis Ende 2013 sollen Unternehmensbeteiligungen im Wert von 15 Milliarden Euro verkauft werden. Inzwischen seien 12 Milliarden Euro erlöst worden, hieß es gestern von Eon.

Aufhorchen lässt, dass Eon sein Ferngasnetz selbst nur mit einem Wert von 2,9 Milliarden Euro bewertet hatte. Deshalb hält Stephan Wulf, Analyst bei der Hamburger Privatbank M.M. Warburg, die 3,2 Milliarden Euro für einen „extrem attraktiven Preis“. Dafür gibt es einen Grund: Banken und Versicherungen haben Probleme, Investitionen mit guter Verzinsung zu finden. So haben in der Finanzkrise Staatsanleihen ihren Reiz verloren. Infrastrukturprojekte wie Strom- und Gasnetze böten eine langfristig sichere Rendite, seien dementsprechend nachgefragt und stiegen im Preis.

Macquarie hatte bereits die RWE-Ferngastochter Thyssengas für etwa 500 Millionen Euro gekauft, eine Commerzbank-Tochter hat für rund 700 Millionen Euro beim Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber Amprion die Mehrheit übernommen.