New York. . Die New Yorker Bank hat zwei Milliarden Dollar bei riskanten Geschäften an der Börse verloren - und das in nur sechs Wochen. Die Aktien der größten US-Bank sackten nach der Bekanntgabe des Verlustes um fast sieben Prozent ab. Der Abwärtssog griff auch auf andere Geldhäuser über.
Die US-Großbank JP Morgan Chase hat sich nach eigenen Angaben mit einem riskanten Handelsportfolio verspekuliert und in den vergangenen sechs Wochen zwei Milliarden Dollar (etwa 1,54 Milliarden Euro) abschreiben müssen. „Das Portfolio hat sich als risikoreicher, verletzlicher und für eine wirtschaftliche Absicherung weniger effektiv erwiesen als wir dachten“, räumte der Chef des Geldhauses, Jamie Dimon, vor Reportern ein.“ Es gab viele Fehler, Schlampereien und schlechtes Urteilsvermögen.“ Mit dem Derivate-Paket wollte sich das Institut eigentlich gegen Risiken bei Geldgeschäften absichern.
Die Aktien von JP Morgan sackten nach der Bekanntgabe des Verlustes um fast sieben Prozent ab. Auch Wertpapiere anderer Banken wie Citigroup und Bank of America mussten schwere Einbußen hinnehmen.
JPMorgan räumt Mängel bei Kontrolle ein
Teils durch den massiven Handelsverlust bedingt sei im Segment Coporate und Private Equity mit Einbußen von 800 Millionen Dollar zu rechnen, teilte JP Morgan mit. In dem Geschäftsfeld hatte das Kreditinstitut ursprünglich auf einen Gewinn von 200 Millionen Dollar gehofft.
Dimon räumte ein, das Unternehmen hätte den Geschäftsbereich strenger unter die Lupe nehmen sollen. Er entschuldigte sich für die verlustreichen Spekulationen: „Wir werden das zugeben, daraus lernen, das wieder geradebiegen und dann weitergehen“, sagte er in einer eilig einberufenen Konferenz zu Wertpapieranalysten.
JP Morgan ist die größte Bank der USA. Die Finanzkrise im Jahr 2008 hatte das Kreditinstitut nicht zuletzt deswegen besser weggesteckt als andere Mitbewerber, weil es von risikoreichen Investitionen die Finger gelassen hatte.
„Der enorme Verlust, den JP Morgan heute verkündete, ist nur ein neuer Beweis, dass das, was die Banken als „Absicherungen“ bezeichnen, oft riskante Wetten sind“, sagte der demokratische Senator Carl Levin. „Die sogenannten ‘Großbanken’ sollten damit nichts zu tun haben.“ (dapd)