Essen. . Wegen sinkender Schülerzahlen bleiben oft Ausbildungsplätze im Handwerk unbesetzt. Nun sollen verstärkt Schulabgänger mit höherem Abschluss angesprochen werden. Ihnen bieten sich vor allem Karrierechancen im wachsenden High-Tech-Bereich, so der Zentralverband des Deutschen Handwerks.
Das Handwerk ist zunehmend von sinkenden Schülerzahlen betroffen und kann viele Ausbildungsplätze nicht besetzen. Nun haben die Betriebe verstärkt Abiturienten im Blick, um sich die Fachkräfte von morgen zu sichern. Das sagte am Freitag Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), in Essen.
So sei die Zahl der Ausbildungsverträge im Handwerk 2011 um 1,5 Prozent zurückgegangen, rund 11.000 Ausbildungsplätze blieben unbesetzt. Kentzler: „Viele Betriebe versuchen oft schon im zweiten oder dritten Jahr in Folge vergeblich, Auszubildende zu finden.“
8,1 Prozent der Azubis haben die Hochschulreife
Doch das Handwerk benötige hochqualifizierte Kräfte. Das bestätigt Kfz-Bundesinnungsmeister Wilhelm Hülsdonk. So habe sich etwa der Beruf des Kfz-Mechatronikers „längst vom Image des ölverschmierten Arbeitens zu einer High-Tech-Ausbildung gewandelt“. Neue Autos seien voll mit modernsten Systemen und Umwelttechnik, so dass mathematische und technische Kenntnisse gefragt seien. Hülsdonk: „Abiturienten eröffnen sich zukunftsweisende Chancen.“ Zum Beispiel als Kfz-Betriebswirt.
Das sehen Abiturienten wohl ähnlich. Laut ZDH ist ihr Anteil unter den Azubis 2011 von 6,9 auf 8,1 Prozent gestiegen. Otto Kentzler betont aber: „Bei uns ist jeder willkommen – unabhängig vom Schulabschluss.“ Mehr über das Handwerk kann man am 7. Mai beim „Aktionstag Ausbildung“ erfahren. Nähere Informationen geben die Handwerkskammern.