Düsseldorf. . Hochtief-Chef Frank Stieler hat große Pläne. Der Essener Konzern treibt Projekte zum Bau von Pumpspeicherkraftwerken zunächst auch ohne den Zechenbetreiber RAG voran.

Der Essener Baukonzern Hochtief treibt Pläne für den Bau von Pumpspeicherkraftwerken auf ungenutzten Industrieflächen voran. Mögliche Standorte seien beispielsweise ehemalige Steinbrüche oder stillgelegte Minen, sagte Hochtief-Chef Frank Stieler vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf. „Das funktioniert. Wir schauen, ob wir solche Projekte auch selber anstoßen und nicht nur bauen.“

Auch mit dem Kohlekonzern RAG sei Hochtief weiter im Gespräch, um das Potenzial für Pumpspeicherkraftwerke in ehemaligen Ruhrgebietszechen auszuloten, erklärte Stieler. Unabhängig von der RAG habe Hochtief allerdings bereits erste Standorte identifiziert. Ein Pilotprojekt sei schon für das kommende Jahr geplant. Kleinere und mittelgroße Pumpspeicher seien in Deutschland wahrscheinlicher als Großprojekte, da dabei die Eingriffe in die Natur geringer und schneller Genehmigungen der Behörden zu erwarten seien, erklärte Stieler.

Hochtief will Bauleistung im Energiebereich in den nächsten Jahren um 40 Prozent steigern

Bis zum Jahr 2016 will Hochtief seine Bauleistung im Energiebereich um 40 Prozent auf 6,82 Milliarden Euro steigern. Der Konzern, der mehrheitlich zum spanischen Bauriesen ACS gehört, setzt dabei auch auf den Aufbau von kilometerlangen Hochspannungsleitungen, große Windrad-Projekte auf hoher See und unterirdische „Stromautobahnen“.

Die Wachstumsperspektive im Energiebereich sei auch ein Signal an die Aktionäre von Hochtief, sagte Stieler wenige Tage vor seiner ersten Hauptversammlung als Hochtief-Chef. Mit Kritik von Aktionärsvertretern ist zu rechnen. Denn für das Jahr 2011 schüttet der Essener Baukonzern nach hohen Verlusten keine Dividende aus.