Frachter einer Emder Reederei wurde im Mittelmeer gestoppt. Lauf Medienberichten hat es Militärgerät und Munition geladen. Die Waren sollte aus dem Iran nach Syrien transportiert werden. Bundesregierung ist eingeschaltet.
Die Bundesregierung geht einem Bericht nach, wonach mit einem deutschen Frachter Waffen aus dem Iran nach Syrien geliefert werden sollten. "Der geschilderte Sachverhalt ist der Bundesregierung bekannt", erklärte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums am Samstag. Laut dem Portal "Spiegel Online" wurde die "Atlantic Cruiser" der Emder Reederei Bockstiegel mit "schwerem Militärgerät und Munition" im Mittelmeer gestoppt.
Bundesregierung hat Kontakt mit Reederei aufgenommen
"Alle Einflussmöglichkeiten" würden genutzt, um "mögliche Embargoverstöße" aufzuklären, erklärte die Ministeriumssprecherin weiter. "Nach unseren jetzigen Kenntnissen handelt es sich um ein Schiff eines deutschen Eigentümers", fügte sie hinzu. Das Charterunternehmen - laut "Spiegel Online" die C.E.G. Bulk Chartering - habe das Schiff "unter die Flagge eines Drittstaates gestellt". Die Einzelheiten seien jedoch noch nicht bekannt, so dass das Ministerium dazu noch nicht Stellung nehmen könne, sagte die Sprecherin.
Auch mit der deutschen Reederei des Frachters sei Kontakt aufgenommen worden, hieß es. Eine Weiterfahrt der "Atlantic Cruiser" nach Syrien sei nicht beabsichtigt. Das Schiff sei vielmehr auf Veranlassung der Reederei gestoppt worden und solle nun einen sicheren Dritthafen im Mittelmeer anlaufen. Dort solle dann zunächst die Ware überprüft werden. Die Bundesregierung werde die Entwicklungen "weiterhin sorgfältig verfolgen und begleiten". Die "Atlantic Cruiser" war vor einigen Tagen in Verdacht geraten, im Hafen von Dschibuti offenbar von einem iranischen Frachter Militärgerät und Munition für Syrien übernommen zu haben.
Die "Atlantic Cruiser" hatte ihre Ladung für die syrischen Regierungstruppen laut "Spiegel Online" vor einigen Tagen im Hafen von Dschibuti von einem iranischen Frachter übernommen. Durch Überläufer bei den syrischen Behörden sei die Fracht jedoch bekannt und die Reederei gewarnt worden. Daraufhin habe die "Atlantic Cruiser" am Freitagnachmittag plötzlich ihren Kurs geändert und sei im Mittelmeer gestoppt worden, berichtete das Portal. Sie war dem Bericht zufolge an eine ukrainische Firma vermietet.
Die EU hat gegen Syrien ein scharfes Embargo verhängt, weil das Regime seit Monaten gewaltsam gegen die eigene Bevölkerung vorgeht. Tausende Menschen starben bisher in dem Konflikt. (afp/dpad)